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Demonstration des Schrumpfens

Kategorien: Antworten ▸ Öffentlichkeit

Am 27.09.2014 fand wieder der „Global March Against Chemtrails And Geoengineering“ statt, also eine Demonstration gegen etwas, das es gar nicht gibt. Auch in Berlin trafen sich dazu ein paar Leute. Nach aktuellem Stand waren es wohl weltweit in Berlin am meisten Leute, die zusammenkamen; nach Schätzungen maximal 80.

80 Teilnehmer - das mag für eine solch absurde Verschwörungstheorie wie die von den Chemtrails viel klingen und es gab tatsächlich auch schon Erschrecken, dass es in Berlin eine größere Beteiligung gab, als es zum Beispiel in den USA der Fall war. Schließlich ist die Meinung weit verbreitet, dass die USA das Land der Verschwörungstheoretiker sei.

Allerdings muss man auch die Entwicklung insgesamt sehen.

Auf den Plattformen, wo sich die aktiven Verschwörungstheoretiker konzentrieren, konnte in der Vergangenheit immer wieder beobachtet werden, dass Anhänger der Verschwörungstheorie „abspringen“, also merken, welche Märchen sich dahinter verstecken.

Dazu kam noch die Besonderheit, dass es in der letzten Zeit nur selten Wetterlagen gab, bei denen sich Kondensstreifen halten konnten. Fotografen, die auf Kondensstreifen abzielen, hatten also schlechte Zeiten. Die Verschwörungstheoretiker hingegen hatten lange Zeit ebenfalls kaum Chancen, zu neuem Bildmaterial zu kommen. Wenn es mal eine entsprechende Wetterlage gab, hagelte es zwar Bilder, aber eben nur von diesem Tag von verschiedenen Orten, was wiederum den Eindruck erwecken sollte, als wäre es viel. So schlich sich Ruhe ein; bei „Sauberer Himmel“ gab es zum Beispiel über längere Zeiträume hinweg keine neuen Artikel mehr, was mit einer Sprachlosigkeit aufgrund der abartig künstlichen Gestaltung des Wetters und des Himmels begründet wurde („Wettermanipulation und kein Ende“).

Nicht nur um Chemtrails ging es.
Vielen Dank an Nouhi Arts für das Foto.

Erschwerend für die Chemtrail-Gläubigen kommt noch eine gewisse Uneinigkeit der Strömungen innerhalb der Chemtrail-Szene hinzu. Altnickel trennte sich schon vor längerer Zeit von „Sauberer Himmel“ und ist nun im Alleingang tätig. Zwischenzeitlich - so auch bei der Demo 2013 - gab es eine Zusammenarbeit mit Harald Kautz-Vella, bei dem es schien, als ob er der aufsteigende Stern am Verschwörungshimmel wäre. Aussagen von Kautz-Vella waren aber dann so absurd und offensichtlich spekuliert, dass selbst Altnickel sich in einem Gespräch bei Okitalk gezwungen sah, diese zu relativieren bzw. sogar zu widerlegen; zu debunken also. Von Einigkeit kann also hier offenbar auch nicht mehr die Rede sein.

Diejenigen, die gewillt und in der Lage waren, sich vom Verschwörungsglauben hinsichtlich der Chemtrails zu trennen, sind also mittlerweile weg. Geblieben sind diejenigen Verschwörungstheoretiker, die mindestens eine der genannten Bedingungen nicht erfüllen. Eine der Folgen ist natürlich, dass Postings immer absurder werden - so absurd, dass man sich gar nicht die Mühe machen muss, diese zu debunken, weil sie lächerlich genug sind. Die andere Folge ist, und hier sind wir bei der Demo, dass die Teilnehmerzahlen der aktiven Chemtrail-Gläubigen schwinden. Waren es bei der Demo 2013 um die 200 Personen, waren es diesmal eben nur noch geschätzt maximal 80 - und das bei der eigentlich wichtigsten Veranstaltung der Chemtrail-Verschwörungstheoretiker. Hier kann man m. E. erkennen, dass die Anzahl derjenigen, die aktiv auch im Real Life gegen die nicht existenten Chemtrails kämpfen, rückläufig ist. Man könnte es wie bei der Beweisführung für Chemtrails sagen: So wichtig ist es also dann doch nicht.

Nicht zu unterschätzen sind jedoch diejenigen, die vom Sessel am PC aus die Märchen verbreiten; hier dürfte es noch sehr viele geben. Immer wieder liest/hört man auch Berichte, dass auf einmal Leute von Chemtrails anfangen, denen man es nicht zugetraut hätte. Die Anzahl dieser „versteckten“ bzw. in der Anonymität agierenden Gläubigen kann natürlich nicht benannt werden; vor allem, weil hier auch noch die Problematik der Mehrfach-Accounts ins Spiel kommt bzw. sich andere Chemtrail-Gläubige weniger intensiv äußern, aber eben doch da sind.

Festzustellen war jedoch auch wieder die Durchmischung mit anderen Verschwörungstheorien bzw. Ideologien.

So nahmen bekannte „Reichsbürger“ teil, wie zum Beispiel Mario Romanowski, Claus Petersen, TTA und andere. Es wurde zwar immer wieder nur „Chemtrail, HAARP und Deutsche Bank machen uns auf Dauer krank“ o. ä. gerufen, aber Flyer und Gespräche machten deutlich, dass es auch um andere Richtungen ging. Ein Herr mit dem Buch Die "BRD"-GmbH stellte sich sogar freundlicherweise für ein Foto zur Verfügung. Wenn also gesagt wird, dass man mit rechten Tendenzen nichts zu tun hätte, sollte man auch dafür sorgen, dass es stimmt.

Flyer mit Werbung für MMS
Flyer mit Werbung für MMS

Bemerkenswert ist auch, dass Flyer für Mittelchen verteilt wurden, die alles andere als gesund sind - MMS. Dabei handelt es sich um ein Desinfektions- und Bleichmittel, das bei Einläufen derartige Verätzungen herbeiführen kann, dass sich die Darmschleimhaut ablöst und diese ausgeschieden wird. Erwachsene können über ihr Handeln selbst entscheiden, aber wenn sie ihre Kinder zu solchen "Behandlungen" zwingen, ist dies einfach nur abscheulich.

Wohlgemerkt: Diesen Flyer gab es bei einer Demo, auf der man sich darüber beklagte, dass etwas, was nicht mal existiert, krank machen würde. Ein kleines Stück lief ich hinter einer Dreiergruppe mit Claus Petersen. Dort wurde auch erzählt, dass man dieses Zeug benutze.

Die Demo

Auch zur Chemtrail-Demo: wie so oft blauer Himmel. Auch zur Chemtrail-Demo: wie so oft blauer Himmel.
Auch zur Chemtrail-Demo: wie so oft blauer Himmel.

Da wir sehr oft blauen Himmel haben, wäre es natürlich Zufall gewesen, einen Himmel mit langen Streifen zu erwischen.

Und so kam es wie es kommen musste: Nachdem es am Vormittag Nebel bzw. Hochnebel gab, hatten wir am Nachmittag einen herrlich blauen Himmel mit vereinzelten Wolken. Die Chemtrail-Gläubigen beobachteten dies voller Befürchtungen, denn man kann natürlich schlecht auf Streifen hinweisen, wenn diese gar nicht zu sehen sind. Und so mussten sie ihre Sprechtexte zur Sichtbarkeit der Streifen bzw. des milchigen Himmels um Floskeln ergänzen wie „außer heute“, „fast immer“, „an 90 % aller Tage“ usw. Lustig war es dennoch, wenn man in dem Moment an den blauen Himmel sah.

Los ging es gegen 14:00 am Neptunbrunnen. Auf dem Alex selbst war ein Markt, andernorts fand gerade der Berlin-Marathon statt. Also Neptunbrunnen mit einer anderen Route als 2013.

Stoppt doch diese Todesflieger!
Werner Schulz hat gesagt.
Informiert euch!
Wir waren heute weniger.
Keine Zeit für Einzelgespräche. Oder kein Risiko eingehen?
Nächster Marsch: 25. April 2015

Claus Petersen im Anmarsch:

Claus Petersen kommt.

Das Wohnmobil von Werner Altnickel diente als Audioanlage und als Plakatträger:

Wohnmobil von Werner Altnickel

Wohnmobil von Werner Altnickel

Stop:


Quelle: Nouhi Arts

Mit Atemschutzmasken:

"Wir müssen handeln!" - nur nicht, wenn es um Beweise für Chemtrails geht:


Quelle: Nouhi Arts

Werner Altnickel nuschelt seine Eröffnungsrede:

Auszug (vielen Dank an Kaspar Schmied)


Quelle: Kaspar Schmied

Huch, ein Streifen:

Auch ein falscher Pilot war wieder dabei:


Quelle: Nouhi Arts

Während der Rede von Werner Altnickel:


Quelle: Kaspar Schmied


Quelle: Kaspar Schmied

Kleine Ansage (vielen Dank an Kaspar Schmied)


Quelle: Kaspar Schmied


Dennis Ingo Schulz, Quelle: Kaspar Schmied


Stalking, Quelle: Kaspar Schmied

Blick nach oben - droht eine Gefahr?

Viele Chemtrail-Gläubige haben Angst vor schwarzen Hubschraubern.

Mario sieht auch nach dem Rechten, ist aber nicht aus diesem Auto ausgestiegen:

Der Hund wirkte manchmal ziemlich irritiert - vielleicht war es keine gute Idee, ihn zu einer Demo mitzunehmen:

Das Trüppchen setzt sich in Gang:


Quelle: Nouhi Arts


Mario Heinz Romanowski (rechts), Quelle: Kaspar Schmied


Quelle: Nouhi Arts

Claus Petersen mit schiebbarem Plakatständer:


Martin Süss, Quelle: Kaspar Schmied

Vorbei ging es auch am Haus, in dem Angela Merkel wohnt.
Natürlich durfte der Hinweis nicht fehlen und natürlich ging auch dort der Sprechchor „Chemtrails, HAARP und Deutsche Bank …“ wieder los. Vereinzelt konnte man aus der Demo Begriffe wie „Souveränität“ vernehmen - ein Hinweis auf „Reichsbürger“.

Normalerweise haben die Chemtrail-Gläubigen auch Angst vor Handystrahlung und Elektrosmog.
Aber dass wir hier unter den Eisenbahnmasten standen, hat denen offenbar nichts ausgemacht:

Bei Twitter gab es noch einen wichtigen Hinweis auf ein Element des Bildes:

Auch hier gab es einen extralauten Sprechchor - vor dem Zentralrat der Juden:

An der Oranienburger, bei der Synagoge, geschah es dann. Ein Streifen war zu sehen.
Natürlich gab es auch gleich freudig erregte lautstarke Rufe „Ein Chemtrail!“.
So sah man an dem Tag wenigstens einmal das Objekt der Begierde, wenn auch nur kurz und recht dünn.

Ansage bei der Demo (vielen Dank an Kaspar Schmied)

Es war Flug AAR541, eine Boeing 744 von Asiana Airlines:


Quelle: Nouhi Arts


Bevor es wieder Irritationen gibt: 744 steht für 747-400 und die Zeit ist UTC.

Mario mit einem falschen Piloten im Fachgespräch, offenbar nimmt er auf:


Der falsche Pilot hat von seiner Teilnahme erzählt: Ich war auf der Chemtrail-Demo—als Pilot verkleidet

Claus Petersen im Gespräch über MMS:

Zurück zum Neptunbrunnen, face to face mit Werner Altnickel:

TTA marschiert:

Claus Petersen mit einer anderen Begleitung:

HAARP ist zwar geschlossen, aber man kann natürlich trotzdem noch fordern, es zu stoppen:

NSL/"Blauer Himmel Berlin" bei der Abschlusskundgebung:

Werner Altnickel bereitet seine Kamera vor, …

… um seine Abschlussrede aufzunehmen:

Bei einem schönen Sonnenuntergang gab es dann das, was sich die Chemtrail-Gläubigen zur Demo gewünscht hätten:


Quelle: Nouhi Arts

Das war dann auch schon die Demo. Eigentlich wollte ich nur kurz den Anfang beobachten, aber es war innerhalb unserer Gruppe Berliner Skeptiker sehr lustig. So war es ein schöner Nachmittag. Dass es die Demo gab - nun gut, in Berlin gibt es immer wieder Demos und andere Veranstaltungen. Als einheimischer Passant achtet man oft gar nicht mehr darauf. Da die Strecke - abgesehen vom Hackeschen Markt - weitab vom Schuss war, gab es auch nicht übermäßig viele Touristen. So haben sich die Chemtrail-Gläubigen selbst befriedigt und haben sicher Fotos und Videomaterial, mit dem sie Aktivitäten vortäuschen können. Wie immer also. Und auf Proben vom Himmel, um die Chemtrail-Behauptungen zu beweisen, werden wir umsonst hoffen. So wichtig ist das dann doch nicht.

Flyer


Quelle: Nouhi Arts

Hier sind noch ein paar der Märchenzettel, die uns aufgedrängt wurden und bei denen man sieht, dass u. a. Physik nicht gerade eine Stärke darstellt:



Externe Seiten


Manche Materialien (Bild + Audio) wurden mir überlassen; die Quellenangaben befinden sich beim jeweiligen Dokument (zum Beispiel Nouhi Arts und Kaspar Schmied). Material ohne Quellenangabe stammt von mir, wobei ich diesmal nur zur Dokumentation knipste, also keinen großen Wert auf Qualität legte.

Look at the Sky! We want back our blue Sky!
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