Da die Fotos eindeutig sind, müssen die Quellen nicht unbedingt gesucht werden. Wichtig ist nur, dass nicht alle Flugzeuge Vorrichtungen zum Ablassen von Kerosin haben, sondern i. d. R. nur Langstreckenflugzeuge. Es wird auch nicht immer Kerosin abgelassen - das wäre ziemliche Verschwendung. Dieser Vorgang erfolgt nur, wenn ein Flugzeug im Notfall landen muss und zu schwer für die Landung ist, also sicher gleich nach dem Start. Die Ablassventile sind - abhängig vom Flugzeugtyp - an verschiedenen Stellen angebracht, mal an einem Flap Track Fairing (Verkleidung für die Landeklappenträger), mal zwischen den Flaps und auch mal am Tragflächenende. Nur bei der Boeing E-6 Mercury sind diese Stellen durch besondere Elektronik blockiert, so dass die die Ventile zum Ablassen unter den Tragflächen hat.
Wird Kerosin abgelassen, handelt es sich tatsächlich um einen Strahl, was man daran erkennt, dass dieser direkt am Ventil beginnt und sich dann verbreitert. Bei den Kondensstreifen ist sonst immer eine - wenn auch manchmal recht kleine - Lücke zwischen Triebwerk und Streifen.
Der Unterschied zur Kondensation in Randwirbeln ist, dass beim Fuel Dump nicht der Wirbelschlauch zu sehen ist und dass der Fuel Dump nicht - wie die Randwirbel - an den Tragflächenenden bzw. an den Flaps-Spitzen beginnt, sondern eben an den Ventilen.
Langstreckenpilot Nikolaus Braun: Warum wird vor der Landung Kerosin abgelassen?