chemtrail-fragen.de

Chemtrail-Fragen.de

chemtrail-fragen.de

Warum gibt es hohe Messwerte?

Kategorien: Antworten ▸ Messwerte

Messwerte

Immer wieder konzentrieren sich die Chemtrail-Gläubigen auf irgendwelche Messwerte. Das sind zum Beispiel Analysen von Proben, die am Boden oder in Bodennähe entommen wurden. Auch Chemtrail-Gläubige selbst nehmen solche Proben; u. a. veranstaltete „Sauberer Himmel“ eine ziemlich teure Aktion, bei der Regenwasser gesammelt werden sollte. Eigentlich ist das eine gute Sache, denn es kann nichts schaden, wenn man aktiv auf die Sauberkeit unserer Umwelt achtet. Aber:

Bei den Analysen dieser Proben gibt es natürlich auch Messwerte, die aus der Sicht der Chemtrail-Gläubigen viel zu hoch und der Nachweis seien, dass es sich um Fallout aus Chemtrails handle. Oder bei einer Studie der ETH-Zürich wurden die Bestandteile von Flugzeugabgasen analysiert - auch da wurde natürlich etwas gefunden. Für die Chemtrail-Gläubigen war das der Beweis, dass gesprüht würde.

Genannt werden dabei vor allem (aber nicht nur) Aluminium- und Bariumverbindungen (im Folgenden nur noch Aluminium und Barium genannt).

Das Verwenden solcher Messwerte durch die Chemtrail-Gläubigen ist dabei die reine Manipulation. Ausgenutzt wird dabei, dass

  • der Unterschied zwischen Element und Verbindung nicht bekannt ist,
  • die meisten Menschen vorher noch nie mit solchen Werten zu tun hatten,
  • die Zahlen für sie neu sind und damit hoch erscheinen,
  • Voraussetzungen für Probennahmen (z. B. frei von Fremdeinflüssen) nicht bekannt sind,
  • Maßeinheiten (ml, µg, ppb) nicht bekannt sind,
  • das amerikanische Billion nicht in Million übersetzt wird,
  • Grenzwerte nicht bekannt sind,
  • Grenzwerte für Trinkwasser nicht auf Regen- oder anderes Wasser angewendet werden können,
  • usw.

Dazu ein paar Basics:

Sahara-Staub über Europa
Sahara-Staub über Europa
Quelle: http://lidar.tropos.de/projekte/samum.html

Natürliches Vorkommen

Die Erdkruste besteht nicht aus nichts. Irgendwas muss da ja drin sein, sonst könnten wir die u. a. schlecht anfassen. Und so finden wir in der Erdkruste alle möglichen Elemente in sehr vielen Verbindungen in zufälliger Häufigkeit. War die Erde zum Beispiel der Meinung, dass in die Region, wo sich heute Ungarn befindet, etwas mehr vom Element Aluminium soll, hat sie das mit dem Bauxit einfach so gemacht. Die Natur war auch der Meinung, dass sich bestimmte Pflanzen über Aluminium freuen könnten und so haben wir in Farnen, Schachtelhalmen und im Teestrauch besonders viel davon.

Da die Natur Verbindungen mit allen möglichen Elementen frei verteilt hat - mal konzentrierter, mal weniger konzentriert -, müssen wir natürlich schon aufgrund dieser Tatsache damit rechnen, dass wir in den Auswertungslisten von Analysen genau diese Elemente finden. Einen Grenzwert kann es dabei wegen der zufälligen Verteilung nicht geben. Würden wir zum Beispiel im Schwarzwald etwas analysieren lassen, würden wir sehr viel vom Element Barium finden - nicht umsonst wurde dort Baryt abgebaut. In anderen Regionen findet man dafür vielleicht kaum etwas davon.

Ein Beispiel ist der Film „What In The World Are They Spraying?“ („Was in aller Welt sprühen die da?“), bei dem die Zuschauer manipuliert werden:

Bei dem Gebiet, wo Proben genommen wurden, handelt es sich um eine Region mit Stausee (Shasta Lake), um ein ehemaliges Bergbaugebiet (Kennett, California).

In der Region befindet sich auch der Vulkan Mount Shasta. Dessen Vulkankörper besteht zu einem großen Teil aus Dazit. Und das wiederum enthält relativ viel Al₂O₃ - das Element Aluminium in einer Verbindung.

Was findet man in diesem Bergbaugebiet wohl bei Regen, nachdem es etwas länger trocken war? Vor allem, wenn man Matsch als Probe entnimmt? Ja, das von Chemtrail-Gläubigen begehrte Aluminium. Wer also Aluminium finden möchte, nimmt genau dort nach einem Regen Proben.


Nun klingen - abgesehen vom bereits genannten Beispiel - manche Zahlen tatsächlich wirklich sehr hoch. Dabei werden aber zwei Sachverhalte vergessen.

Erstens sind Aluminium und Barium generell Bestandteile der Erdkruste und Aluminium ist sogar eines der Elemente, die am häufigsten vorkommen:

Häufigkeit: http://www.uniterra.de/rutherford/tab_hauf.htm
Aluminium: http://www.uniterra.de/rutherford/ele013.htm
Barium: http://www.uniterra.de/rutherford/ele056.htm

Wenn nun diese Elemente auf der Erde vorkommen - ist es dann ein Wunder, dass man sie auch findet?

Zweitens haben sich wohl die wenigsten von uns in der Vergangenheit mit irgendwelchen Messwerten beschäftigt - im Normalfall hat Otto Normalbürger sicher überhaupt keine Vorstellung, was wann wo wie oft vorkommen muss. Im Vergleich zu diesem Zustand wird dann auch jede Zahl hoch erscheinen. Vorher hatte man ja gar keine.


Einfluss durch Menschen

Dazu kommt nun aber noch der Mensch. Wir fördern das Zeug, bauen es ab, verarbeiten es und erstellen aus den Elementen ganz andere Verbindungen. Durch Industrie und Verkehrsmittel beförden wir das alles wiederum irgendwie in die Kreisläufe, in die Umwelt also; auch in unsere nähere Umgebung. Würden wir weiße Farbe analysieren lassen, könnte dort das Element Barium aufgeführt werden, denn in Bariumsulfat wird das auch schon mal dort verwendet. Bei Feuerwerken ist ebenfalls viel Barium im Spiel. Schornsteine pusten Abgase in die Luft, wie auch Autos und natürlich Flugzeuge. Und Fahrzeuge haben auch nicht wenig Abrieb beim Bremsen.

Der Mensch verändert also zusätzlich noch die bereits vorhandenen natürlichen Konzentrationen.


(Rückwärts-) Trajektion

Nun bleibt aber das Zeug, aus dem die Erdkruste besteht, nicht dort, wo es die Erde hinverfrachtet hat; und das, was der Mensch ausgebracht hat, bleibt auch nicht an der Ursprungsstelle.

Durch Erosion wird viel davon freigelegt; es wird weggeschwemmt, so dass es auf einmal auch ganz woanders vorhanden ist. Und dann gibt es noch die Luftbewegungen. Durch Wind wird das Zeug verweht, durch Aufwinde nach oben befördert. Dort wird es wiederum über große Strecken transportiert, bevor es vielleicht durch Abwinde oder Regen wieder nach unten gelangt. Diese Vorgänge finden in den Medien bei bestimmten Vorkommnissen wie Vulkanausbrüchen, Nuklearkatastrophen oder verwehtem Saharastaub Beachtung, aber diese Vorgänge finden immer statt.

Eigentlich müsste das auch bekannt sein, denn ganz sicher hat jeder schon mal mitbekommen, dass es in Deutschland ab und zu mal Saharastaub gibt. Dieser Staub wird nicht mit Flugzeugen eingeflogen, sondern er wird durch den Wind nach Deutschland geweht - über tausende Kilometer Entfernung. Beispiele für den Saharastaub:

Oder auch die Angst vor radioaktiver Strahlung aus Fukushima und Tschernobyl müsste bekannt sein, auch die wurde nicht per Flugzeug befördert. Und wenn man in der weiteren Umgebung eines Baryt-Abbaus Proben nimmt, muss man auch dort mit erhöhten Werten rechnen.

Kippt ein Mülllaster in Kanada etwas auf eine Müllhalde, kann es theoretisch durchaus sein, dass Staub davon in Deutschland ankommt.

Durch die ungleichmäßige Verteilung und den Transport durch Natur und Wetter dürfen uns also nicht wundern, wenn wir die Elemente in Verbindungen auch irgendwo finden - so bei Regen auch im Regenwasser. Damit lebt der Mensch, seit es ihn gibt. Also auch mit Aluminium, Barium usw. usf.

Selbst „Sauberer Himmel“ hat auf seiner Website ein Beispiel, in dem gezeigt wird, wie Partikel verweht werden: Verbreitet Wikipedia Verschwörungstheorien? Operation Large Area Coverage (LAC)

„Operation LAC (Large Area Coverage ) war eine US Army Chemical Corps Operation, die mikroskopisch kleine Zink-Cadmium-Sulfid (ZnCdS) Partikel über einen großen Teil der Vereinigten Staaten verteilte. Der Zweck war, die Dispersion und das geographische Verteilen von chemischen oder biologischen Kampfstoffen zu bestimmen.“

„Es gab Versuche, die bereits vor der Operation LAC stattfanden. Die Armee gab zu, Orte in Minnesota von 1953 bis in die Mitte der 60er Jahre besprüht zu haben. [1]“

Aber:

Der Test am 2. Dezember 1957 war unvollständig aufgrund einer Masse von kalter Luft, die aus Kanada herab kam. [4] Sie trug die Teilchen von ihrem Ausgangspunkt und eine Wendung nach Nordosten nehmend trug sie die meisten Partikel nach Kanada. Militärische Betreiber betrachteten den Test als einen Teilerfolg, weil einige der Partikel 1200 Meilen entfernt an einer Station im Staat New York aufgefunden wurden. [4] Ein Test im Februar 1958 in Dugway Proving Ground endete ähnlich. Eine weitere kanadische Luftmasse fegte durch und trug die Partikel in den Golf von Mexiko. [4]

Aha, da ist das Zeug also einfach woanders gelandet, teilweise 1200 Meilen (über 1900 km) entfernt. Und das, obwohl diese Chemikalien noch nicht mal in der Höhe der heute zu sehenden Streifen ausgebracht wurde, sondern das Flugzeug schaffte gerade mal ca. 7000 m Höhe. Wenn nun etwas in der Höhe der Streifen (9000 - 13000 m) ausgebracht würde, könnte das Zeug noch weiter bzw. anders verweht werden.

Wenn nun irgendwo bei uns am Boden in Proben Aluminium oder Barium gefunden werden - muss das dann von den Flugzeugen über uns stammen?

Wie „Sauberer Himmel“ selbst gezeigt hat, lässt sich das überhaupt nicht schlussfolgern. 1900 km - da kann das Zeug, das in Deutschland gefunden wurde, sogar aus Portugal stammen, aus Norwegen, aus der Türkei, aus Russland oder sonstwoher.

Wir sehen also, dass Proben vom Boden oder aus Bodennähe denkbar ungünstige Belege sind, dass etwas durch Flugzeuge ausgebracht wird - wenn etwas Bemerkenswertes gefunden wird, kann das von überall stammen. Wenn man es richtig machen wollte, müsste man sogar Rückwärtstrajektorien in den einzelnen Luftschichten und -massen anfertigen, um zu wissen, wie die Luftbewegungen sind.

Zur Verdeutlichung, wie kompliziert das ist, ist ein Beispiel für die Rückwärtstrajektorien eingefügt. Hier sehen wir die Bewegung der Luftteilchen in drei verschiedenen Höhen. Und woher kamen die Luftteilchen, die am 10.03.2012 in Berlin angekommen sind? Allerdings ist auch das wieder etwas zu vereinfacht - wenn es irgendwo auf dem Weg Regen oder Gewitter gab, dürfte es auch zwischendurch auf den Boden gelangt sein. Und wenn in einer bestimmten Höhe der Wind noch in eine andere Richtung geweht hat, wurde das Zeug gleich noch vom Kurs abgebracht.

Rückwärtstrajektorien der Luftteilchen

Die Annahme, dass etwas aus einem Streifen einfach mal so nach unten falle, ist also reichlich naiv.

Insofern können also alle Proben - wenn überhaupt! - als Indiz für eine eventuelle Verschmutzung gewertet werden. Als Nachweis für Chemtrails kann man jedoch alle dieser Proben vergessen. Wenn man Ausbringungen nachweisen möchte, muss man das dort erledigen, wo sie sein sollen - am Himmel in Reisehöhe. Aber wie bekannt ist, werden z. B. Spendengelder sonstwie verwendet, nur nicht für den recht preiswerten und wenig aufwendigen Aufstieg eines Wetterballons. Aber daran merkt man eben, was für ein Vertuschungssystem die Chemtrail-Verschwörungstheorie ist.


Typische Fehler

„Sauberer Himmel“ gab sich bei seiner Regenwasseraktion zwar große Mühe, damit die Ergebnisse nicht verfremdet wurden, aber das ist nicht immer so. Manchmal sind die Gefäße verunreinigt, man nimmt statt Wasser Matsch usw. - wie im bereits erwähnten Film „What In The World Are They Spraying?“.

Zahlen

Manipuliert wird auch immer wieder mit den Zahlen. Im genannten Film wird bei Minute 29 zum Beispiel gesagt, dass 375.000 ppb Aluminium in einem Test gefunden wurden. Das klingt natürlich erstmal nach sehr viel. Ppb aber heißt parts per billion, oder zu Deutsch Teile pro Milliarde. Wenn man diesen Wert umrechnet, bleiben noch 0,000375 Gramm übrig. Das ist sogar wenig, wenn man bedenkt, dass die Erdkruste zu 8,1% aus Aluminium besteht und das somit immer in Proben auftauchen wird. Dennoch werden über die gesamte Länge des Films hinweg diese riesig erscheinenden Zahlen präsentiert.

Grenzwerte

Weiter wird mit Grenzwerten manipuliert, indem Angaben für Trinkwasser verwendet werden. Aber muss man bei Trinkwasser nicht ganz andere Maßstäbe als bei Regenwasser ansetzen?

Dazu ein Beispiel bei „Sauberer Himmel“:

„Untersuchungen von Regenwasser in Neuss und Kassel haben erneut hohe Bariumwerte hervorgebracht:

Probe: 11.08.2011 (Neuss) Barium: 0,03 mg/l
Probe: 14.10.2011 (Umland Kassel) Barium: 0,3 mg/l

Der Bariumwert aus Kassel ist der mit Abstand höchste Bariumwert, den wir jemals gemessen haben.“

Trinkwasser sollte ja sauberer als Wasser von draußen sein und da schlägt die WHO einen Richtwert von 0,7 mg/l vor. Die US-amerikanische Gesetzgebung für Trinkwasser sowie in Flaschen abgefüllte Wässer legt sogar einen Barium-Höchstwert von 2,0 mg/l fest. Und die deutsche Mineral- und Tafelwasser-Verordnung erlaubt für deutsche Mineralwässer einen Barium-Höchstwert von 1 mg/l. Dann stellen wir mal die spannende Frage: Kommen die Werte des Wassers aus dem Freien auch nur in die Nähe der Werte des sauberen Trinkwassers?

Antwort: Was Barium betrifft, kann das Regenwasser beruhigt getrunken werden, denn es ist sauberer als es selbst die Anforderungen an Trinkwasser erlauben.

„Nun liegt Neuss in einem Ballungsgebiet mit viel Industrie und Müllverbrennungsanlagen. Dennoch ist der Bariumwert in dem industriell weit weniger genutzten und stark bewaldeten Umland von Kassel zehnmal so hoch. Wo kommt dieses Barium her? Wenn hohe Bariumwerte im Organismus des Menschen (siehe letzte Meldung) und im Regenwasser nachgewiesen werden können, dürfte eine hohe Wahrscheinlichkeit bestehen, dass die Menschen das Barium über die Luft aufnehmen.“

Und hier finden Sie, wo das Gefundene wirklich herkam: Wie kommt das Barium also nun in das Regenwasser? (ungefähr in der Mitte des Textes).

Aluminium:

Bei der Regenwasseraktion von „Sauberer Himmel“ gab es insgesamt 72 Proben, leider wurden Angaben zum genauen Datum und zum genauen Ort verschwiegen. Im Prinzip ist das aber auch nicht erforderlich, denn das Ergebnis ist die Feststellung, dass keine einzige Probe den Grenzwert für Trinkwasser (0,2 mg/l), das ja besonders sauber sein soll, hinsichtlich des Aluminiumgehaltes erreichte. Mit 0,15 mg/l bzw. 0,10 mg/l waren auch nur zwei Proben größer oder gleich 0,10 mg/l, der Rest war noch weiter unter dem Grenzwert. Was also Aluminium betrifft, kann man das Regenwasser ebenfalls beruhigt trinken.

Eigentlich ist es sogar überraschend, dass die Werte so niedrig sind. Wenn man sich ansieht, was allein schon auf den Straßen unterwegs ist, könnte man meinen, dass sich mehr Partikel dort herumtreiben. Bereits 1979 war auch schon bekannt, dass sich recht viel Aluminium in der Atmosphäre befindet und man wusste sogar, woher das kommt: Aluminium bzw. LANTZY & MACKENZIE (1979): „Natürliche und anthropogene Quellen der atmosphärischen Aluminium-Emission“. Wenn es die angeblichen Chemtrails aber erst seit den Neunzigern gibt - woher kam das damals?

Mehr dazu finden Sie in einem Forumsbeitrag: Mal ein bisschen grundlegendes zum Thema Aluminium.


Tatsächliche Messungen

Im Unterschied zu den Chemtrail-Gläubigen nehmen verschiedene Institute aber permanent Messungen vor und zwar dort, wo die Verursacher der Streifen sind, in Reisehöhe.

Das DLR verfügt zu diesem Zweck über eine eigens ausgestattete Maschine: DLR untersucht Einfluss von Kondensstreifen und Vulkanemissionen auf das Klima

Die Lufthansa nimmt im Rahmen des CARIBIC-Projekts weltweit auf Langstreckenflügen mit einem A340 Proben, die auf sämtliche Bestandteile untersucht werden (Institute).

Die Goethe-Universität Frankfurt am Main betreibt drei ballongetragene kryogene Luftprobensammler (Kryogener Luftprobensammler).

Warum soll also allein unter diesem Gesichtspunkt eine weitere Institution Proben nehmen, wie es Chemtrail-Gläubige immer wieder fordern? Es werden bereits genug Proben genommen und die Chemtrail-Gläubigen schaffen es nicht mal, 500 € für eine Probe vom Himmel zusammenzubekommen. Mal abgesehen davon, dass Staubniederschlag durchaus gemessen wird.

Bei Interesse könnten also diese Stellen angeschrieben und die Ergebnisse der Messungen erfragt werden. Klar ist natürlich, dass daran bei den Chemtrail-Gläubigen kein Interesse besteht - zur Not würde sich sicher herausgeredet, dass diese Stellen zum System gehören und manipuliert sind. So bliebe also tatsächlich nur die Möglichkeit, dass die Chemtrail-Gläubigen sich selbst um Messungen kümmern, um ihre Behauptungen zu belegen. Darauf werden wir aber lange warten können, denn so schlimm, als dass man die Sprüherei schnellstmöglich beweisen müsste, ist es dann doch nicht. Lieber quatschen, jammern und spammen die Chemtrail-Gläubigen weiter herum.


Warum Regenwasserproben?

Grundsätzlich ist es natürlich begrüßenswert, wenn die Umwelt beobachtet wird. Insofern haben auch solche Aktionen etwas Gutes. Allerdings muss man dabei den Hintergrund betrachten, denn die Chemtrail-Gläubigen, hier voran „Sauberer Himmel“, wollen ja nachweisen, dass Chemtrails gesprüht werden. Dazu ist, wie bereits mehrfach beschrieben, eine solche Aktion völlig ungeeignet, weil Gefundenes von sonstwoher kommen kann.

Gekostet hat die Aktion nach Angaben von „Sauberer Himmel“ (PDF) mindestens 50 € pro Teilnehmer, die natürlich aus eigener Tasche bezahlt werden mussten. Bei 72 Proben waren das also insgesamt mindestens 3600 € (wahrscheinlich sogar über 5000 €, da einige teurere Analysen in Anspruch genommen wurden). Eine sinnvollere Aktion, nämlich eine Probenentnahme vom Ort des Geschehens, dem Himmel, wäre aber im einfachsten Fall bereits für 500 € möglich, wobei man eben den Nachweis hätte, dass am Himmel etwas wäre, was nicht hingehört. Rechnen wir mal hoch mit 1000 € - für 3600 € hätte man mindestens drei Wetterballone in die Luft schicken können und man hätte die Nachweise vom Himmel. Warum schmeißen die Leute Geld zum Fenster raus, wenn sie das viel sinnvoller für ihr Anliegen verwenden könnten?

Laut Website von „Sauberer Himmel“ hat die Initiative über 4500 Teilnehmer. Wenn 4000 Teilnehmer 2 € spenden würden, hätte man 8000 €. Wenn man die zu hoch gerechneten 1000 € verwendet, wären das acht Wetterballone. Damit könnte man einen Soll-/Ist-Vergleich durchführen, indem man Proben bei blauem Himmel nimmt und Proben bei verschmiertem Himmel, für den ja die Chemtrails verantwortlich sein sollen. Dann könnte man noch überlegen, ob man die Aktionen örtlich verteilt oder lieber mehrfach Proben an einem Ort nimmt, an dem immer wieder viele Streifen gesichtet werden - zum Beispiel bei Aachen. Und was man erst alles machen könnte, wenn jeder 10 € spenden würde - da könnte man sogar noch unterschiedliche Wetterlagen berücksichtigen.

Bei all dem wurde hier sogar sehr großzügig gerechnet. Den GPS-Tracker muss man zum Beispiel nicht immer neu kaufen, so dass dessen Kosten eigentlich nur einmal ins Gewicht fallen dürften. Auch beim Ballongas, was am teuersten an der Ballongeschichte ist, kann man sparen, indem man die Flaschen sinnvoll einsetzt. Aber darüber brauchen wir uns an dieser Stelle sowieso keine Gedanken zu machen, denn:

Wir sehen also hier auch wieder sehr gut, wie durch „Sauberer Himmel“ und seine Chemtrail-Gläubigen die Wahrheit vertuscht werden soll, indem die Chemtrail-Gläubigen in eine falsche Richtung geschickt werden und dafür sogar noch - für ihre Zwecke sinnlos - Geld ausgeben.

Als Gedankenanstoß sei auch hier nochmal genannt, dass ein Mitflug mit Probenentnahme in einem Flugzeug, das bis in Reisehöhe kommt, auch keine 1000 € kostet. Damit könnte man sogar zielgerichtet in einem Streifen Proben nehmen.

Insgesamt kann man den Chemtrail-Gläubigen wirklich nur wünschen, dass sie endlich mal aufwachen und richtig hingucken. Aber genau das versuchen „Sauberer Himmel“ und die anderen Hardcore-Chemtrail-Gläubigen ja zu vermeiden.


Siehe auch:
Artikel von SwissWetter.ch: CHEMTRAILS - REGENWASSERPROBEN
Artikel bei „Franks gesammeltes Halbwissen“ zu „Bayern: Katastrophale Konzentration von Aluminium, Barium und Arsen in der Atemluft amtlich bestätigt!“