Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie abhängig Streifen auch von der Flugphase/Triebwerkleistung sind:
Luftbetankung:
Beide Flugzeuge fliegen mit der gleichen Geschwindigkeit, die natürlich konstant ist. Ändern sich die Umgebungsbedingungen nicht (was durchaus auch der Fall sein kann, aber nicht hier), bleiben die Kondensstreifen gleich. Nicht bei beiden Flugzeugen, sondern pro Flugzeug. Die Streifen der beiden Flugzeuge können unterschiedlich sein, da es unterschiedliche Flugzeuge sind.
Betankung abgeschlossen:
Die Verbindung der beiden Flugzeuge ist gelöst, das betankte Flugzeug lässt sich zurückfallen. Der Schub wird dazu reduziert, damit auch der Ausstoß. Dadurch gibt es weniger Feuchte und weniger Kondensationskerne, so dass der Kondensstreifen hier plötzlich nicht mehr sichtbar ist.
Abstand zum Tanker:
Das betankte Flugzeug hat ausreichend Abstand und kann seinen Flug normal fortsetzen. Dazu wird der Schub wieder erhöht, damit auch der Ausstoß. Der Kondensstreifen ist plötzlich wieder zu sehen.
Gibt es am Himmel unterschiedliche Streifen (lange, kurze, dicke, dünne), ist oft das Wetter in den unterschiedlichen Höhen und damit die unterschiedliche Feuchte die Ursache - aber eben nicht immer. Neben verschiedenen Flugzeugen (kleine, große) können auch unterschiedliche Flugphasen dafür verantwortlich sein.
Wenn zum Beispiel ein Flugzeug bereits hinter dem Top of Descent ist oder aus anderen Gründen sinkt, wird es immer kürzere Streifen haben, als es bei Flugzeugen unter sonst identischen Bedingungen der Fall ist. Es wird schlicht weniger Schub gegeben, womit weniger Ausstoß verursacht wird. Und der Sinkflug zum Anflug auf einen Flughafen beginnt i. d. R. über 100 km vor dem eigentlichen Ziel.
Andersrum wird ein Flugzeug im Steigflug längere Streifen verursachen als ein Flugzeug im Reiseflug.