„Sauberer Himmel“ hetzt mal wieder gegen das DLR und sorgt für Spam:
Kampagne Nr. 4: “Tatbeitrag des DLR zu Umweltstraftaten am Himmel?”
"Umweltstraftaten" - für diesen Begriff gibt es ausreichend Beweise? Wo sind sie denn? Bis jetzt gelingt es den Chemtrail-Gläubigen immer noch, sie so geheimzuhalten, dass man sie nicht sieht. Jedenfalls klingt dies schon mal nach einer mächtigen Unterstellung. Und die Wendung "Tatbeitrag des DLR" impliziert außenstehenden Menschen, dass das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt an Straftaten beteiligt sei. Die Bürgerinitiative Sauberer Himmel um den Rechtsanwalt Dominik Storr behauptet also, dass das DLR Straftaten begehe - so klingt die Überschrift. Und selbst wenn nicht, wird so - zumindest für das Unterbewusstsein - ein Zusammenhang zwischen Straftaten und dem DLR hergestellt. Interessant, dass sich das DLR das bieten lässt; aber anscheinend ist das Thema für dessen Mitarbeiter mit Recht irrelevant.
Wir haben einen Mustertext für ein Protest-Mail und einen Protest-Brief an das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. formuliert.
Ja, ist klar - das Denken soll den Auftragsschreibern ja offenbar abgenommen werden, so dass sie nicht in die Verlegenheit kommen, über die Märchen nachzudenken.
Hier finden Sie den Protest-Brief (anklicken).
Sie müssen nur oben rechts Ihren Namen und Ihre Adresse sowie das Datum einfügen. Dann einfach ausdrucken, unterschreiben und ab damit zur Post.
Oder per Telefax an 02203 XXXXX. (Anm.: Nummer durch chemtrail-fragen.de unkenntlich gemacht.)
Ich muss? Also ist das ein Auftrag. OK, wird gemacht und die Rechnung schicke ich dann an die Adresse des Rechtsanwalts. Und natürlich wurde es wieder geschafft, offenbar ohne Genehmigung eine Telefonnummer Dritter im Internet zu veröffentlichen. Selbst wenn die Telefonnummer irgendwann gelöscht wird, bleibt sie noch über Jahre hinweg in den Webarchiven im Zusammenhang mit der Website des Sauberen Himmels gespeichert.
Hier finden Sie die Protest-Mail (anklicken).
Sie müssen den Text nur in Ihr Email-Feld kopieren. Und vergessen Sie bitte nicht, die oben angegebenen Empfänger unter „An:“ und „Cc:“ einzufügen.
Ich muss? Also ist das ein Auftrag. OK, wird gemacht und die Rechnung schicke ich dann an an die Adresse des Rechtsanwalts. Und wieder wurde es geschafft, einen offensichtlichen Aufruf zu Spam zu starten, das Internet sinnloserweise mit sinnlosen Mails vollzumüllen und Leute zu zwingen, sich mit unbewiesenem Müll zu beschäftigen. Wenn man es genau nimmt, wurde sogar wiederum zu einer DDoS-Attacke aufgerufen. Man müsste mal prüfen lassen, ob sich der Rechtsanwalt damit strafbar gemacht hat.
Je mehr Menschen bei dieser Aktion mitmachen, desto mehr politischen Druck können wir auf das DLR ausüben. Bitte machen Sie Freunde und Bekannte auf diese Aktion aufmerksam. Vielen Dank für Ihren Einsatz!
Ja, die obligatorische Wiederholung des Aufrufs zum Spam. Aber sehen wir uns den vorgegebenen Inhalt der Briefe bzw. Mails mal näher an:
An:
contact-dlr ät dlr.de
Cc:
info ät umweltbundesamt.de
info ät dfs.de
info ät dwd.de
buergerinfo ät lba.de
service ät bmu.bund.de
info ät bmg.bund.de
poststelle ät bmvg.bund.de
Angela.Merkel ät bundestag.de
fraktion ät cducsu.de
frabuero ät spdfraktion.de
pressestelle ät fdp-bundestag.de
info ät gruene-bundestag.de
fraktion ät linksfraktion.de
Natürlich reicht da nicht nur eine Mail, da muss man schon möglichst viele Leute belästigen und von ihrer eigentlichen Arbeit abhalten - auf unsere Kosten, auf Kosten der Steuerzahler. Aber so kann man auch dafür sorgen, dass die Leute gegenüber dem Thema "Chemtrails" abweisend werden und nur noch abwinken, wenn sie das Wort hören oder lesen: "Ach, das ist wieder eine Mail von solch einem Spinner, der uns auf den Geist gehen möchte!" Und damit wurde das Gegenteil von dem erreicht, was eigentlich erreicht werden sollte und der Begriff "Facepalm" bekommt immer mehr Bedeutung.
Betreff: Tatbeitrag des DLR zu Umweltstraftaten am Himmel?
Siehe oben - durch die Wortwahl wird wieder impliziert, dass das DLR an Straftaten beteiligt sei.
wie Sie mit Sicherheit wissen,
Natürlich wissen die Leute des DLR etwas - nämlich, warum sich Kondensstreifen manchmal lange halten müssen. Damit sind sie den Leuten voraus, die in Physik nicht aufgepasst haben, aber trotzdem der Meinung sind, alles besser zu wissen.
ist das Versprühen von chemischen Substanzen in der Atmosphäre zumindest in den USA mittlerweile ein offenes Geheimnis.
Das meinen ein paar Verschwörungshanseln, ja. Die meisten Leute jedoch haben den Begriff noch nie gehört. Da sich die Chemtrail-Gläubigen aber meist auf einschlägigen Seiten herumtreiben und sich in bestimmten Foren konzentrieren, haben die den Eindruck, dass es unheimlich viele Anhänger seien. Dabei treten die eben nur an diesen Treffpunkten auf. Dieses Phänomen nennt man "selektive Wahrnehmung" - ein Problem, das die Chemtrail-Gläubigen ja sowieso haben.
Behaupten sie aber hier wieder etwas ohne jeden Beleg? Wieviele Leute denken denn, dass es Chemtrails geben würde?
Da es die Chemtrail-Gläubigen und damit auch die Leute des Sauberen Himmels mit der Physik nicht so haben, könnte man davon ausgehen, dass sie auch in Mathematik nicht so sattelfest sind. Deshalb sei hier nur mal genannt: Wenn dort 10000 Leute gefunden werden, die an den Quatsch glauben, sind das gerade mal 0,003 % der Bevölkerung - ein vernachlässigenswerter Anteil.
Da das so genannte "Shield-Project" aus Sicht der Täter nur Sinn machen dürfte, wenn es global durchgeführt wird, spricht allein schon die Vermutung dafür, dass auch in anderen Ländern so genannte Chemtrails versprüht werden.
"Dürfte", "wenn", "Vermutung" - wenn es den Konjunktiv nicht geben würde, würde es auch keine Anhänger der Chemtrail-Ideologien geben. Denn dann würde es nur Fakten geben, mit denen es die Chemtrail-Gläubigen ja nicht so haben, da diese Fakten durch die Chemtrail-Gläubigen ignoriert und immer wieder durch Vermutungen ersetzt werden. Leider musste hier auch gerade im Konjunktiv geschrieben werden.
Folgerichtig kann ich nahezu täglich am deutschen Himmel chemische Wolken beobachten, die nicht von gewöhnlichen Kondensstreifen herrühren können.
Ja, das sind sie, die Chemtrail-Gläubigen. Die können mit dem bloßen Auge erkennen, dass sich in Kondensstreifen Chemie befindet. Wie schwer haben es doch dagegen die Chemiker, die dazu Analysen durchführen müssen. Aber die Chemtrail-Gläubigen wissen und können ja sowieso alles besser als alle anderen Leute. Meinen sie zumindest. Wenn Herr Storr sagt, dass die Leute folgerichtig chemische Wolken beobachten, dann ist das so. Die Leute müssen dazu nicht mal mehr an den Himmel gucken.
Davon abgesehen: Wieso können diese Wolken nicht von gewöhnlichen Kondensstreifen herrühren? Ach ja - die CTler brauchen ja keine Belege, da reichen Vermutungen und Behauptungen. Also heiße Luft.
Dennoch vertreten Sie gegenüber dem Umweltbundesamt die Auffassung, dass es keine so genannten Chemtrails gibt.
Tja, warum sollten diese Leute lügen? Die legen halt Wert darauf, dass sie glaubhaft sind und bleiben. Bei anderen Leuten ist das nicht so wichtig.
Das Umweltbundesamt glaubt Ihnen das auch noch und hat unter http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3574.pdf eine Stellungnahme abgegeben, in der Ihr Verein zitiert wird und auf die sich sogar Staatsanwaltschaften berufen, wenn diese Ermittlungsverfahren wegen illegalen Ausbringens von für den Menschen hochtoxischen Stoffen einstellen.
Die wissen wenigstens noch, was sie machen und beschäftigen sich mit ernsthaften Sachen. Und das ist auch gut so, denn wir Bürger bezahlen sie durch unsere Steuergelder. Ich möchte nicht, dass meine Steuergelder für die Beschäftigung mit Märchen zum Fenster hinaus geschmissen werden.
Vor allem Ihre Privatorganisation dürfte somit dafür verantwortlich sein, dass das Versprühen von chemischen Wolken in Deutschland (noch) ein Staatsgeheimnis darstellt.
Und wieder klingt es nach zwei Unterstellungen - erstens das mit dem Staatsgeheimnis und zweitens das mit der Verantwortung. Neben einem Tatbeitrag zu Umweltstraftaten werden dem DLR offensichtlich Sachverhalte unterstellt, für die es nicht mal annhähernd Belege gibt.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich den Eindruck habe, dass Sie absichtlich vertuschen wollen, dass es Chemtrails gibt.
Das könnte man auch anders formulieren:
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich in naturwissenschaftlichen Fächern gepennt habe, ausschließlich Chemtrail-Seiten für meine Bildung nutze, den Herren Storr und Altnickel
alles glaube und ich somit folgerichtig die Ansichten des Herrn Storr vertrete.
Dadurch unterstützen Sie aber mutmaßlich die Täter, so dass deren Straftaten am Himmel erst möglich werden. Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Sie dadurch einen mutmaßlichen Tatbeitrag zu erheblichen Umweltstraftaten leisten dürften?
Erstens: Hier wird wieder etwas unterstellt, wofür es keine Belege gibt. Es wird einfach behauptet. Und das gegenüber einem Zentrum, das sich gerade mit der Belastung der Luft durch Flugzeuge beschäftigt. Die wissen nämlich, was sie machen - im Unterschied zu Leuten, die meinen, alles besser zu wissen, aber im Prinzip nicht mal den Ansatz von Ahnung haben.
Zweitens: Ja, das Wort "dürften" ist dem Herrn Storr bestimmt schwergefallen. Aber er musste es bringen, dass man ihm nichts vorwerfen kann. Im Kontext seiner Behauptungen spielt das Wort allerdings keine Rolle - es ist eben nur für das Papier da. Selbst wenn man über die Chemtrail-Gläubigen lacht, kann man nur hoffen, dass er zur Verantwortung gezogen wird - für das, was er seriösen Menschen offensichtlich unterstellt, denn danach klingt es bei ihm immer wieder.
Nachdem die oben erwähnte Stellungnahme des Umweltbundesamtes nur vage Thesen und substanzlose Wertungen enthält, können Sie mir zu Ihrer Entlastung gerne mitteilen, welche Beweise Sie haben, dass es keine Chemtrails gibt.
Ja, das ist wieder ein kennzeichnendes Merkmal der Verschwörungstheorien - Beweise für etwas fordern, das es nicht gibt. Abgesehen von Beobachtungen und individuellen
Vermutungen existiert nicht ein einziger Beleg, dass es Chemtrails gibt. Also wurde das Märchen noch nicht mal glaubhaft gestaltet (außer für die Dummen und Leichtgläubigen).
Aber es wird der Beweis gefordert, dass die Chemtrail-Gläubigen lügen.
Zur Verdeutlichung folgende Annahme: Ich habe gestern gesehen, dass Herr Storr im Supermarkt eine Tafel Schokolade in seine Tasche gesteckt und nicht bezahlt hat.
Nun soll er mal beweisen, dass er das nicht getan hat.
Allerdings kann man anhand einzelner Sachverhalte tatsächlich belegen, dass es Chemtrails im Sinn der Initiative nicht geben kann. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man etwas denkt und sich mit ein paar Grundlagen der Physik, des Wetters und der Fliegerei beschäftigt. Klar, das ist schwerer als nur die Inhalte von Chemtrail-Gläubigen nachzuplappern. Aber es kann auch Spaß machen und viele tausend Leute haben genau das als Hobby.
Ich frage daher höflichst an, ob Ihr Verein entsprechende Messungen in der Luft vornimmt.
Ich frage höflichst an, wie ignorant man doch sein kann. Ein Blick auf die Website des DLR und man kommt ganz einfach zur Beantwortung der Frage.
Aber den Chemtrail-Gläubigen muss halt immer alles gezeigt werden. Hier ist der Link zu den Suchergebnissen der Website:
http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10032/query=luft%2Bverunreinigung/.
Wenn dies der Fall sein sollte, dann teilen Sie mir doch bitte mit, auf welche Stoffe die Luft untersucht wird, wie oft diese Untersuchungen vorgenommen werden und wo ich diese Untersuchungen einsehen kann.
Ach, Ihr lieben CTler, ist das nicht etwas viel Aufwand dafür, dass Ihr es sowieso nicht versteht und nicht glaubt (siehe: http://elib.dlr.de/67249/)?
Übrigens: Es gibt noch mehr Firmen, die Messungen freiwillig und im Interesse der Bevölkerung durchführen. Die Welt ist nicht voller Verschwörungen, wie die Chemtrail-Gläubigen das glauben, denn es gibt ernsthafte Bemühungen, unsere Luft sauber zu halten. So führen zum Beispiel die Berliner Flughäfen ein Umweltuntersuchungsprogramm durch - eben, um die Werte der Luft zu messen. Das Ganze klingt zwar etwas komisch, aber das wird tatsächlich mit Grünkohl gemacht (http://www.berlin-airport.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2011/2011_09_29_Gruenkohlmonitoring.asa).
Hoffentlich belästigt Herr Storr die Berliner Flughäfen nun nicht auch noch mit seinem Spam und lässt wenigstens diese Leute ihrer ernsthaften Arbeit nachgehen! Normale Menschen sind nämlich ernsthaft an der Umwelt interessiert und nicht an irgendwelchen - von der Arbeit abhaltenden - Chemtrail-Spinnereien.