Die Aktion schien schon sehr kritisch. Da wird auf einem Transporter an einem Gestänge ein zusammengeschustertes Plakat, das an die -Anfänge des Internets erinnert, aufgehangen, wozu artistische Einlagen notwendig waren. Das hatte es ganz schön in sich, weil das bei dem Wind bestimmt nicht ganz einfach war. Davor noch von verkleideten Menschen etwas Werbung für den Sauberen Himmel - das kostete bestimmt Überwindung, hatte es also auch in sich.
Aber mal im Ernst: Mit Google hat man gesehen, dass auf der Website des Sauberen Himmels lange an einer Presseerklärung gebastelt wurde, die nun auch erschien. Das aber natürlich nicht in der Presse, sondern auf dem rechts eingefärbten Portal politaia.org.
Warum wurde der Bericht jedoch zuerst auf Politaia veröffentlicht und erst dann auf der Website von „Sauberer Himmel“? Nun gut, hier also die Zitate von Politaia:
Besorgte Bürger fordern Greenpeace zum Handeln auf
Nur mal eine Frage: Die "besorgten Bürger" - ist das diese Truppe auf dem Foto? Das sieht aus wie: "Ich kaufe ein 'P'." Und: Auf der Erde leben ein paar Milliarden Menschen. Einige von denen glauben auch noch an den Weihnachtsmann. Sind das die Leute auf dem Foto?
Mit einem 16 Quadratmeter großen Banner
16 m²? Das klingt ja ganz schön groß. Aber wenn man mal darüber nachdenkt: Das sind ja gerade mal acht Bettlaken. Für sowas gibt man Spendengelder aus?
mit der Aufschrift “Warum macht Greenpeace nichts gegen Uran-Munition + Bomben, HAARP + Chemtrails?- A Call For Action“ (siehe Anlage) und weiteren plakativen Aussagen
Irgendwie sieht das nach den alten Zeiten aus, in denen wir angefangen haben, Websites zu basteln. Da wurden auch alle möglichen Schriftgrößen, Farben und Formen genutzt. Heute lächelt man darüber, aber Herr Altnickel beschäftigt sich anscheinend gern noch mit solch veralteten Formatierungen. Das verwundert jedoch auch nicht, denn schließlich scheint er auch nicht verstanden zu haben, dass es heute ein paar Flugzeuge mehr gibt. Der Inhalt dieses Banners geht bei diesem Eindruck völlig unter. Das macht aber auch nichts. Man mag von Greenpeace halten, was man möchte, aber aktiv sind sie. Allerdings nicht gegen irgendwelche Märchen, sondern bei tatsächlichen Umweltproblemen.
protestierte heute der langjährige ehemalige Greenpeace-Aktivist Werner Altnickel
Es ist doch immer wieder interessant, wie sich Herr Altnickel mit seiner Greenpeace-Vergangenheit brüstet. Dabei haben sie sich von ihm getrennt, weil er irgendwelche Gedanken hatte, die der Realität nicht entsprachen.
mit besorgten Bürgern der Bürgerinitiative „Sauberer Himmel“ (www.sauberer-himmel.de) vor der Greenpeace-Zentrale in Hamburg
Das sind ja ganz schön viele. Immerhin 17. Oder habe ich da wegen der Verkleidungen Leute übersehen? Stimmt, ein Fotograf ist auch noch da, also 18.
Ansonsten wimmelt es in der Presseerklärung von den üblichen Behauptungen zu Chemtrails & Co. Das muss hier nicht kommentiert werden, denn das ist alles bekannt. Am interessantesten bei der ganzen Sache ist das Foto. Herr Altnickel zeigt pseudo-artistische Übungen vor einem Retro-Banner, während sich die so genannte Bürgerinitiative "Sauberer Himmel" bei Regenwetter in Verkleidungen vor einem Transporter präsentiert.
Eins ist bei der ganzen Aktion aber deutlich geworden. Sämtliche Plakate, Bilder und Texte waren in einer erbärmlichen Qualität. Nur die Buchstaben „Sauberer-Himmel.de“ waren sehr sauber gedruckt. So sah es schon danach aus, dass das Wichtigste an der Aktion nicht die Inhalte waren, sondern die Werbung für den Sauberen Himmel und damit indirekt für den Rechtsanwalt Storr - und die zahlreichen Aktivisten haben sich dafür hergegeben und natürlich nichts bekommen, obwohl Werbung sonst nicht gerade preiswert ist. Man kann nur hoffen, dass dieser Eindruck täuscht.