chemtrail-fragen.de

Chemtrail-Fragen.de

chemtrail-fragen.de

Eigentor mit Wikipedia

Kategorien: Antworten ▸ Sauberer Himmel

Die Leute von „Sauberer Himmel“ lenken mal wieder davon ab, dass sie doch mal Beweise für Sprühereien erbringen sollten und versuchen, sich bei ihren Jüngern beliebt zu machen, indem sie sich mit anderen auseinandersetzen - hier mal wieder mit der Wikipedia. Aber nicht mal das klappt so richtig, wenn man offensichtlich nicht in der Lage ist, Gelesenes richtig zu verstehen.

Verbreitet Wikipedia Verschwörungstheorien?

Da wird zuerst aus der Wikipedia zitiert:

Wir erinnern uns: "Als Chemtrails (...) werden entsprechend einer Verschwörungstheorie Kondensstreifen bezeichnet, die neben kondensierten Flugzeugabgasen noch weitere Chemikalien enthalten sollen, die den Abgasen zugesetzt würden.“ (Quelle: Wikipedia)

In der Wikipedia wird also von Kondensstreifen gesprochen. Wir erinnern uns: Das sind die weißen Streifen, die wir öfter mal am Himmel sehen und in der Folge der Verbrennung durch Triebwerke der Flugzeuge entstehen. Wir erinnern uns: "Kondens" kommt von "Kondensation", hat also was mit Wasser zu tun. Wikipedia schreibt hier demzufolge nicht von Streifen aus Rauchfahnen, nicht von Streifen aus Knoblauchfahnen, nicht von Streifen aus Alkoholfahnen und auch nicht über die Streifen aus Fahnen, die sprühende Flugzeuge, wie zum Beispiel Agrarflieger, erzeugen. Es geht um banale Streifen aus Feuchtigkeit, Kondensstreifen, in die etwas interpretiert wird.

Demnach verbreitet Wikipedia Verschwörungstheorien, denn an anderer Stelle berichtet es über solche Chemtrails, die bereits in den 50er Jahren in den USA vom Militär versprüht wurden.

Nun ist natürlich die Frage, wo solche Kondensstreifen, die mit Chemie versehen wurden, erzeugt wurden. Dazu wird ein Beitrag aus der englischsprachigen Wikipedia verwendet und übersetzt. Sehen wir mal:

Operation LAC (Large Area Coverage ) war eine US Army Chemical Corps Operation, die mikroskopisch kleine Zink-Cadmium-Sulfid (ZnCdS) Partikel über einen großen Teil der Vereinigten Staaten verteilte. Der Zweck war, die Dispersion und das geographische Verteilen von chemischen oder biologischen Kampfstoffen zu bestimmen.

Wir gehen mal davon aus, dass der vom Sauberen Himmel erwähnte Beitrag aus der englischsprachigen Wikipedia so stimmt:

Ja, da geht es darum, dass etwas ausgebracht wurde. Das machen auch heute noch Agrarflieger, Kunstflieger, Sky Writer, usw. Und im Winter wird durch LKWs sogar manchmal Salzlauge gesprüht. Das ist also schon mal nichts Neues.

Es gab Versuche, die bereits vor der Operation LAC stattfanden. Die Armee gab zu, Orte in Minnesota von 1953 bis in die Mitte der 60er Jahre besprüht zu haben. [1]

Ebenso. Auch heute wird sicher noch gesprüht, natürlich harmloser.

In der Folge geht es dann weiter, indem beschrieben wird, dass durch ein Flugzeug der US Army (geliehen von der U.S. Air Force) Zink-Cadmium-Sulfide gesprüht wurden. Ja, das war sicher böse, aber was hat das mit Kondensstreifen zu tun?

Ohne jetzt auf den gesamten Text eingehen zu wollen (da wird das nur beschrieben, einschließlich der Folgen) - es ist auch ein Flugzeug des Typs abgebildet, mit dem die Chemikalien ausgebracht wurden. Wir sehen da eine Fairchild C-119 (Beispiel siehe Video rechts), bei der es sich um ein Propellerflugzeug handelt. Wir erinnern uns: Propellerflugzeuge (einschließlich Turboprops) verursachen in unseren Breiten am Himmel für gewöhnlich keine Kondensstreifen. Also auch wieder nichts mit Kondensstreifen.

Hinzu kommt, dass dieser Flugzeugtyp eine Dienstgipfelhöhe von gerade mal ca. 7,2 km hat. Wir erinnern uns: Kondensstreifen treten für gewöhnlich erst ab einer Höhe von ca. 8 km auf. Also auch wieder nichts mit Kondensstreifen.

Und konkret bei diesem Flugzeugtyp werden Fallschirmspringer und Ausrüstung durch eine Art Ladeluke ausgesetzt, aber auch die Ausbringung von Chemikalien erfolgte dort. Also auch wieder nichts mit Kondensstreifen.

Fazit: Es wurde etwas gesprüht, was aber nichts mit Kondensstreifen zu tun hatte. Insofern ist der Beitrag des Sauberen Himmels wieder an den Haaren herbeigezogen - es wurde ein Zusammenhang hergestellt, wo gar keiner ist. Der Beitrag in der Wikipedia hat also gar nichts mit dem zu tun, wovon der Saubere Himmel hier schreibt.

Hoffentlich sehen die Leute vom Sauberen Himmel nie ein Straßenreinigungsfahrzeug. Das versprüht nämlich Wasser. Mit Kondensstreifen hat das aber auch nichts zu tun. Na gut, vielleicht aber eher als ein Flugzeug ohne Kondensstreifen, das Chemie versprüht …

Eigentor

Aber der Saubere Himmel hat sich gleichzeitig ein Eigentor geschossen.

Wir erinnern uns: Die Chemtrail-Gläubigen legen ja immer großen Wert auf Boden- und Regenwasserproben. Dabei stellen sie immer wieder Werte fest, die im Rahmen des Natürlichen liegen, durch sie aber als "erhöht" interpretiert werden. Diese Werte sollen aus dem Fallout resultieren, also daraus, was die Flugzeuge über unseren Köpfen ausbringen. Nun übersetzt der Saubere Himmel aber selbst aus der englischsprachigen Wikipedia:

Der Test am 2. Dezember 1957 war unvollständig aufgrund einer Masse von kalter Luft, die aus Kanada herab kam. [4] Sie trug die Teilchen von ihrem Ausgangspunkt und eine Wendung nach Nordosten nehmend trug sie die meisten Partikel nach Kanada. Militärische Betreiber betrachteten den Test als einen Teilerfolg, weil einige der Partikel 1200 Meilen entfernt an einer Station im Staat New York aufgefunden wurden. [4] Ein Test im Februar 1958 in Dugway Proving Ground endete ähnlich. Eine weitere kanadische Luftmasse fegte durch und trug die Partikel in den Golf von Mexiko. [4]

Aha, da ist das Zeug also einfach woanders gelandet, teilweise 1200 Meilen (über 1900 km) entfernt. Wenn nun irgendwo bei uns am Boden in Proben Aluminium oder Barium gefunden werden - muss das dann von den Flugzeugen über uns stammen?

Wie der Saubere Himmel selbst gezeigt hat, lässt sich das überhaupt nicht schlussfolgern. 1900 km - da kann das Zeug, das in Deutschland gefunden wurde, sogar aus Portugal stammen, aus Norwegen, aus der Türkei, aus Russland oder sonstwoher.

Im Prinzip hat der Saubere Himmel hier untermalt, worauf auf chemtrail-fragen.de auch schon hingewiesen wurde, nämlich, dass selbst der Staub aus der Sahara bis zu uns gelangt und man Werte aus Bodenproben nicht als Indiz für das verwenden darf, was angeblich über uns ausgebracht wird.

Rückwärtstrajektorien

Wir halten also fest: Aufgrund des Textes bei „Sauberer Himmel“ ist es also Quatsch, von Bodenproben auf irgendwelche Ausbringungen durch Flugzeuge zu schließen, insbesondere natürlich durch Flugzeuge über unseren Regionen. Danke an den Sauberen Himmel für diesen Beweis.