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Fuel Dumping - Lassen Flugzeuge vor der Landung Kerosin ab?

Kategorien: Antworten ▸ Luftfahrt

Vor Landungen wird Kerosin abgelassen?

Gegenfrage: Lassen Sie Benzin oder Diesel aus Ihrem Auto ab, bevor Sie es einparken? Nein? Warum sollten die Airliner dann das teure Kerosin in die Gegend schütten, bevor sie landen?

Die meisten Flugzeuge haben gar keine Vorrichtung zum Ablassen des Kerosins, sondern daüber verfügen normalerweise nur die Langstreckenflugzeuge bzw. die Flugzeuge, bei denen das zulässige Startgewicht weit über dem zulässigen Landegewicht liegt. Also können die meisten Flugzeuge nicht mal Kerosin ablassen.

Selbst bei einem Flugzeugmuster kann es sein, dass manche Flugzeuge eine Vorrichtung haben, andere wiederum nicht. Bei der A330-200 zum Beispiel war es optional. Hier richtete es sich also danach, ob der Kunde (z. B. die Airline) so etwas haben wollte oder nicht.

Da Langstreckenflugzeuge - der Begriff besagt es ja schon - lange Strecken fliegen, haben die natürlich am Anfang des Fluges sehr viel Kerosin an Bord. Während des Fluges wird das weniger, so dass das Flugzeug bei der Landung leichter ist, das zulässige Gewicht also nicht überschritten wird. Muss nun wegen eines Notfalls gelandet werden, wenn das Flugzeug noch zu schwer ist (i. d. R. gleich nach dem Start), wird in Absprache mit der Flugischerung in recht großen Höhen und über bestimmten Regionen Kerosin abgelassen, bis das Flugzeug das zulässige Gewicht erreicht hat. Das meiste Kerosin verdunstet, so dass maximal sehr geringe Mengen am Boden ankommen.

Vorrichtung für Fuel Dumping

Hintergrund des Ganzen ist, dass kein Risiko eingegangen wird, wenn das Gewicht zu hoch ist. Schließlich ist die Struktur eines Flugzeugs nur für ein bestimmtes Gewicht ausgelegt.

Eine Orientierung, wie oft, wo und warum Kerosin abgelassen wird, finden Sie hier: The Aviation Herald.

Was nun aber, wenn ein Flugzeug ohne Vorrichtung zu schwer für eine Landung ist, aber landen muss? Oder auch, wenn es kein dringender Notfall ist, das Flugzeug aber doch wieder umkehren muss?

In solchen Fällen fliegt das Flugzeug in der weiteren Umgebung des Flughafens so lange, bis so viel Kerosin verbrannt ist, dass das Landegewicht erreicht ist. Da kann es schon mal passieren, dass man eine Stunde lang die Landschaft von oben kennenlernt. Hier hatten die Passagiere die Möglichkeit, sich einige Stunden die Alpen anzusehen: Swiss LX292.

Eine Ausnahme besteht allerdings bei Feuer - hier wird notfalls auch zu schwer gelandet.


Fehlannahmen

Oft wird bei Fotos oder Videos von Fehlannahmen ausgegangen.

Zum Beispiel sind an den Enden der Tragflächen oder an den Ecken ausgefahrener Flaps manchmal Schläuche zu sehen, auch beim Landeanflug. Die haben jedoch nichts mit Kerosin zu tun, sondern das sind Wirbel, die durch eine Druckdifferenz entstehen, wenn es ausreichend feucht ist. Über der Tragfläche ist geringerer Druck als unter der Tragfläche, wodurch sich Wirbel bilden. Im Inneren der Wirbel ist wiederum ein geringerer Druck. Dadurch kann es unter bestimmten Umständen kondensieren - das sind dann diese Schläuche.

Diese Schläuche treten auch nicht nur an den genannten Stellen auf, sondern überall, wo es Druckunterschiede gibt und die Feuchtigkeit entsprechend vorhanden ist. Das kann an Flugzeugen an bestimmten Blechen (zum Beispiel Nacelle Strakes) sein, aber auch an Fahrzeugen der Formel I. Optisch ist auch ein Unterschied zum Kerosinablass zu erkennen - die schlauchförmigen Wirbel sind relativ glatt, was bei den Kerosinstrahlen nicht der Fall ist.


Wirbel an Tragflächenenden

Vor allem bei den Chemtrail-Gläubigen gibt es oft Aussagen wie: „Das kann kein Fuel Dumping sein, denn das Ventil wäre viel zu dicht am Triebwerk.“

Fakt ist: Unterschiedliche Flugzeugmuster haben die Ablassventile an verschiedenen Stellen. Das kann - wie im Beispiel bei der A380 - am Ende eines Flap Track Fairings sein, aber auch ein Röhrchen am hinteren Ende der Tragfläche wie bei der Boeing 777. Aufgrund der Position eines solchen Ventils auf irgendetwas zu schließen ist Unsinn.

Bei den „Beweisfotos“ finden Sie Beispiele für solche Ablassvorrichtungen, was auch gleichzeitig angebliche Beweise für Sprühereien sein sollen.


Wirbel an Flaps

Langstreckenpilot Nikolaus Braun zum Fuel Dumping: Im Landeanflug wird niemals Kerosin abgelassen.


Bilderklau

Das Foto auf dieser Seite wurde übrigens durch einen Chemtrail-Gläubigen geklaut: chemtrailbomber.jimdo.com. Dummerweise habe ich das Original, das ich 2010 in Berlin-Schönefeld aufgenommen habe: