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Warum gab es früher nicht diese Wetterextreme?

Kategorien: Antworten ▸ Wetter

Wetterpfarrer Gronau, ca. 1789:

„Sollten diese Bemerkungen auch gleich keinen andern Nutzen haben, so können sie doch wenigstens dazu dienen, das unwissende Erstaunen über ungewöhnliche Witterung zu vermindern, und die thörichte Furcht für eine Veränderung der Erdenbahn, oder andern bevorstehenden großen Revolutionen zu verbannen. Denn eine aufmerksame Beobachtung der Witterung, und eine genaue Vergleichung mit der Witterung älterer Zeiten, bestätiget auch in dieser Absicht den Satz: daß nichts neues unter der Sonne geschehe.“

Gronau, Karl Ludwig (07.06.1742 - 08.12.1826), Einige Bemerkungen über Schnee, Hagel und Reiff, ca. 1789

Staatsbibliothek zu Berlin


Panikmache gehört natürlich zum Geschäft der Verschwörungstheoretiker und so nutzt man auch das Wetter. Allerdings verwenden auch übereifrige Klimaaktivisten, die eigentlich völlig berechtigt und notwendig für das Retten des Klimas eintreten, Wetterereignisse, um auf den Klimawandel hinzuweisen.

Bei der sogenannten Chemtrail-Bürgerinitiative „Sauberer Himmel“ findet man zum Beispiel einen Beitrag, in dem man den Leuten erzählen möchte, dass das Wetter heute schlimmer als früher sei:

Wir sind inzwischen alle erwachsen und blicken auf eine lange Lebenserfahrung zurück. Haben wir diese Vielzahl von Blitzen, diese Dauerschwüle, diese enormen Temperaturgefälle etc. schon einmal erlebt? Die Antwort ist ein klares "Nein"!

Solche Aussagen werden immer wieder getätigt - wie geschrieben: nicht nur durch Verschwörungsgläubige. Die Antwort ist jedoch ein klares „Doch“!

Beispiele:

Gab es diese Wetterlagen nun wirklich früher nicht? Diese Frage ist damit eigentlich schon beantwortet.

Und da auch immer wieder für Verwunderung sorgt, wenn Schnee an Orten fällt, für den diese weniger bekannt sind: 1942 schneite es sogar in der Sahara.

Wieso könnte aber jemand die Darstellung glauben, die die Verschwörungstheoretiker von sich geben?

Erstmal spielt man hier wieder mit der subjektiven und selektiven Wahrnehmung. Aktuelle Wetterlagen mit Unwettern oder länger adauernde Wetterperioden sind gerade zu sehen bzw. zu erleben und durch die Bilder wirkt das natürlich emotional. Es steht aktuell im Mittelpunkt, so dass man Vergangenes verdrängt. Wie gut das funktioniert, konnte man 2020 bei der ersten starken Verbreitung von Corona sehen, als es markant viel blauen Himmel gab und zufällig parallel dazu wenig Flugverkehr war. Viele waren der Meinung, dass es solch einen blauen Himmel noch nie gegeben hätte: Blauer Himmel dank Corona?

Aber nicht nur die selektive Wahrnehmung spielt dabei eine Rolle. Ein paar weitere Fakten:

Dokumentation

Das Erfassen und gründliche Dokumentieren der Wetterlagen war nicht immer so, wie wir es heute vorfinden. Einerseits ist in den letzten Jahren das Netz der Messstellen, also der Beobachtungspunkte, immer weiter ausgebaut worden. Andererseits geschieht die Dokumentation oftmals automatisiert und sie wird natürlich digital gespeichert. Das heißt, dass dadurch Ereignisse erfasst werden, die man früher nie dokumentiert hätte; die man früher möglicherweise nicht mal mitbekommen hätte.

Neben dem reinen Erfassen der Daten ist natürlich auch die Technik zum Dokumentieren gewachsen. Spielten früher Papier und teure analoge Aufnahmetechnik die Hauptrollen, kann heute nahezu jeder Wetterereignisse fotografisch dokumentieren - jedes Mobiltelefon hat eine kleine Kamera eingebaut; es gibt Apps, die automatisch regelmäßig Fotos aufnehmen und (Panorama-) Webcams sind weit verbreitet. Insofern ist das Material mit den Dokumentationen auch in dieser Hinsicht umfangreicher geworden.

Vorhersagen

Die Wettervorhersagen sind mittlerweile überall verfügbar. So ist das in den herkömmlichen Medien, wie Print, Radio und Fernsehen (mit Einschränkungen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, die leben etwas hinter der Zeit) der Fall, aber natürlich auch im Internet. Ein Blick reicht und man weiß, worauf man sich einzustellen hat. Aber auch das war nicht immer so. Gerade auf dem Land, wo man stark vom Wetter abhängig ist, musste man früher selbst die Initiative ergreifen und bestimmte Anzeichen deuten. Bei einem milchigen Himmel wusste man zum Beispiel, dass es Regen geben kann. Da dies heute aber nicht mehr notwendig ist, hat man mittlerweile auch das Deuten der Anzeichen ver- oder gar nicht erst gelernt.

Das gilt auch für das zielgerichtete Beobachten und Dokumentieren der Wetterereignisse. Dank zur Verfügung stehender Vorhersagen, Karten und Satellitenbilder fahren die Interessierten (Spotter, Chaser) heute zu den Ereignissen, um sie aufzunehmen. Vor allem auch aus diesem Grund gibt es viel mehr Eindrücke von Ereignissen, denn die Ergebnisse der Beobachtungen werden selbstverständlich auch zeitnah auf Plattformen im Internet präsentiert.

Gab es früher weniger Wetterextreme?

Interesse

Durch all das Genannte kommen aber auch immer mehr Menschen auf den Geschmack und beschäftigen sich mit dem Wetter. So braucht man, wie schon angedeutet, heute nicht mehr auf das Wetter zu warten, sondern man kann sich dorthin begeben, wo es interessant werden könnte, wo also Ereignisse eintreten könnten. Die Zahl der Beobachter und Chaser wächst, so dass auch immer mehr Ereignisse beobachtet werden. Gab es früher über unbebautem Land Tornados, die man gar nicht gesehen hat, werden auch diese heute dokumentiert. Und da Wetter faszinierend ist, nutzt man natürlich heute auch die vorhandene Aufnahmetechnik und die Kommunikationswege, vor allem das Internet, so dass auch dadurch viel mehr von Wetterereignissen zu sehen ist. Es sind also heute nicht unbedingt mehr Tornados, man bekommt nur mehr mit.

Kommunikation

Durch die gewachsenen Kommunikationsmöglichkeiten im Internet werden aber auch die Ergebnisse der Beobachtungen schneller ausgetauscht. Bildberichte landen in kürzester Zeit im Internet und man weiß schnell, dass sich an einem Ort, der hunderte Kilometer entfernt ist, ein Tornado ereignet hat. Auch die Medien haben dieses Potenzial mitbekommen und sie nutzen es - werden interessante Videos oder Fotos gezeigt, landen die schnell mal im Fernsehen.

Früher hätte man von einem Ereignis möglicherweise nicht mal bei einem Ort gewusst, der sich in 10 km Entfernung befindet.

Schäden

Unerwähnt bleiben darf natürlich auch nicht, dass die Unwetter heute tatsächlich schwerwiegendere materielle Schäden mit sich bringen können. Daran hat aber das Wetter keine Schuld. Einerseits verfügen die Menschen über immer größere Werte (Autos, eigene Häuser, Firmen, usw.), so dass bei einem Schaden auch ein höherer Verlust erfolgt. Andererseits bebaut der Mensch immer mehr Flächen - Flächen, wo sich ein Unwetter sonst nicht so ausgewirkt hätte bzw. wo das Wasser sonst einfach abgeflossen wäre.

Medien

Aber auch die Medien spielen eine große Rolle. Sie sind auf Leser/Zuhörer/Zuschauer angewiesen, um Einnahmen zu haben. Und so gehen sie natürlich auf Kundenfang, indem sie Ereignisse möglichst reißerisch aufmachen - Sensationshascherei. Insbesondere bei Windereignissen wird schnell der unsinnige Begriff „Mini-Tornado“ verwendet. Das klingt sensationell, das klickt gut - aber es ist etwas, das es gar nicht gibt. Oder die „rasenden“ Wirbelstürme: Würden die wirklich rasen, wären die Folgen nicht ganz so schlimm. Aber weil sie eben gerade nicht rasen (sie bewegen sich mit ca. 5 - 20 km/h), kann der starke Wind lange an einem Ort einwirken und wird vielleicht erst dadurch zu einem größeren Problem. Aber „rasen“ klickt halt besser.

So wird auch durch die Medien die Wahrnehmung manipuliert.

Sensibilisierung durch Klimawandel

Es gibt viele Fakten, die nur durch den menschengemachten Klimawandel erklärbar sind:

  • beschleunigtes Abschmelzen von Eisflächen
  • Zunahme von CO₂ in der Atmosphäre in einem so kurzen Zeitraum, wie es noch nie der Fall war
  • Erwärmung in einem so kurzen Zeitraum, wie es noch nie der Fall war
  • globale Erwärmung statt früherer partieller Erwärmungen
  • usw.

Statt mit tatsächlich vorhandenen Fakten zu argumentieren, werden jedoch immer wieder einzelne Wetterereignisse als Beleg für den Klimawandel aufgeführt - durch Teile von „Fridays for Future“, durch Rahmstorf, durch Grüne usw. Damit erweisen sie aber dem Kampf für das Klima einen Bärendienst, denn da es diese Wetterereignisse schon immer gab, zeigen das auch die Leugner auf und unterstellen, dass der Klimawandel eine Lüge sei.

Die dabei verwendeten Wetterereignisse prägen sich jedoch - wie auch immer - auch ein und die Menschen sind dafür sensibilisiert. Sie achten mehr darauf und stellen Zusammenhänge her.

Aber eben: Natürlich kann es sein, dass ein Wetterereignis durch den Klimawandel begünstigt wurde. Als Beleg kann das aber nicht dienen, wenn es das früher schon gab. Ein Gewitter kommt nicht mit einer Aufschrift „Ich stamme vom Klimawandel!“ oder „Mich gab es schon früher!“.

Subjektive Wahrnehmung

In der Summe all dieser Fakten hat man natürlich den Eindruck, dass es heute mehr Unwetter geben würde, als es noch vor ein paar Jahren der Fall war. „Sauberer Himmel“ und die anderen Verschwörungstheoretiker nutzen dies einfach schamlos aus, wie leider aber auch einige Klimaaktivisten. Zum Vergleich und unter Beachtung der genannten Fakten brauchen wir uns nur eine Liste von früher anzusehen: Unwetter 1930. Wenn wir bedenken, dass in der Liste viele Ereignisse fehlen: Sind die Unwetter heute wirklich schlimmer?

Sachlichkeit

Wichtiger ist, die Informationen der Wetterfachleute - ob Jörg Kachelmann, DWD, Unwetterzentrale usw. - direkt, also ohne Umweg über irgendwelche Boulevardmedien, zu verfolgen und diese ernst zu nehmen, denn dort sind sie sachlich und ohne jede Sensationshascherei vorhanden. Wenn man die dort gegebenen Hinweise befolgt, ist man bestmöglich abgesichert, denn darum geht es: Sicherheit zuerst. Und im Nachhinein sollte man auch immer in Erinnerung haben: Wetter lässt sich trotz der entwickelten Möglichkeiten nie zu 100 % (vor allem lokal) genau vorhersagen. Wenn man Maßnahmen zur Sicherheit vielleicht auch mal umsonst ergriffen hat, können diese beim nächsten Ereignis gegen böse Folgen absichern. Wenn Schäden durch Vorbeugung gar nicht erst entstehen, wird man darüber auch kaum sprechen, während Aufsehen erregende Ereignisse mit deren Folgen immer in großer Aufmachung durch die Medien geistern.

Eine gute Erklärung dazu gibt es auch auf kachelmannwetter.com: „Kommt 2016 ein Gewittersommer?“


Forum der Wetterzentrale

Diese Verschwörungstheorien sind absoluter Blödsinn
Datum: 09. Juli 2012 17:35

Zur Tornadostatistik hat Felix vor kurzem etwas recherchiert: [www.wzforum.de]

Wir leben heutzutage in einer digitalisierten und vernetzten Welt. Früher hätte niemand irgendein Wetterereignis dokumentiert, es sei denn, wenn das ganze Dorf plattgemacht wurde. Folglich hat auch keine externe Person mitbekommen, was am Ort A, B oder C am Tag X für ein Wetterchen war. Außerdem gab es damals auch kein Internet, in welchem man heute alles archivieren und sammeln kann. Oder hat früher irgendjemand alle Zeitungsartikel zum Thema Wetter oder Unwetter gesammelt? Selbst wenn diese Vermutung zutreffen würde, könnte man die erhobenen Daten nicht finden, da sie höchstwahrscheinlich nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.
Hätten Sie ohne Medien von den Unwettern in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen oder Österreich Ende Juni und Anfang Juli 2012 gehört? Wahrscheinlich würde man es nicht mal mitbekommen, wenn ein Ort in 10 km Entfernung absäuft, wenn man nichts mit diesem zu tun hätte - also quasi kein Waren- und Informationsfluss und damit auch kein Austausch zwischen den Orten stattfinden würde.

Der Wirbel - welcher fast schon einen Hype annimmt - um das Wetter lässt sich darauf zurückzuführen, dass die heutige Gesellschaft und Infrastruktur sehr empfindlich ist. Beispielsweise reicht in der versiegelten Stadt ein Starkregen von 30 mm in relativ kurzer Zeit, damit die Kanalisation überfordert ist. Das überschüssige Wasser lässt dann Bäche und Flüsse über die Ufer treten und tritt in Keller und Wohnungen ein. Auf dem Land würde der Niederschlag durch die größtenteils unberührte Natur einfach oberflächlich abfließen bzw. ein Teil davon versickern. Weil aber durch Urbanisierung, Suburbanisierung und Verstädterung immer mehr versiegelte Areale geschaffen wurden, in welchen Starkregen nur schlecht abfließen kann, hat das natürlich dementsprechend negative Folgen. Und wenn dann Teile einer Stadt überschwemmt sind, dann findet man das folglich am Tag darauf in den Medien. Die bei doppelter Niederschlagsmenge unter Wasser stehende Wiese in der abgelegenen Peripherie interessiert dagegen keinen.

Außerdem gibt es heutzutage kaum noch Leute in der Bevölkerung, die einen Umgang mit dem Wetter haben und selbiges deuten können. Als die Landwirtschaft noch den wichtigsten Wirtschafts- und Erwerbszweig darstellte, waren die vielen Bauern und Arbeiter allesamt vom Wetter und dessen Erscheinungen abhängig. Darum hat man sich auch vermehrt mit diesem auseinandergesetzt und konnte z.B. Wolken deuten und daraus Wetterumschwünge interpretieren. Fragen Sie mal heute auf der Fußgängerzone Passanten nach den aktuellen Wolken am Himmel und deren Bedeutung! Ahnungslosigkeit und Desinteresse werden die überwiegende Mehrzahl der Reaktionen widerspiegeln. Weil kein Bürger mehr zwingend Ahnung über das Wetter benötigt, da dieser den gesamten Input von den Medien bekommt, eignet er sich auch kein meteorologisches Wissen darüber an. Wir reden hier über den Normalbürger und nicht über die überaus vernachlässigbare Zahl an Hobbymeteorologen, die sich in eigenen Foren organisieren und austauschen.
Zudem werden durch die Stormchaser viele Unwetterbilder verbreitet. Früher hätte man überhaupt keine Chance zu sehen, wie am Ort X in 500 km Entfernung ein Gewitteraufzug aussieht. Heute lässt sich das mühelos einrichten und mit der passenden Überschrift auch noch besser verbreiten. Der Bürger der diese Bilder nun häufiger im Internet und in der Tageszeitung sieht (aber nicht an seinem Wohnort), denkt sich ergo: mehr Unwetterbilder, mehr Unwetter. Dieser Fakt liegt allerdings daran, dass die Erfassung von skurilen Wolkenformationen durch die Verbreitung von fotofähigen Geräten (Kamera, Handy) bedeutend erleichtert wurde. Durch die digitale Vernetzung des Planeten können die gerade eben geschossenen Bilder unverzüglich über diverse Medien mit der kompletten Welt geteillt werden, z. B. mit dem Internet über Facebook und Foren, Tageszeitungen, Radiostationen, Fernsehanstalten uvm.

Letzteres macht natürlich eine Manipulation leicht. Wenn man keine Ahnung von etwas hat, dann kann selbige mit einer einfließenden Propaganda verzerrt bzw. verfälscht werden. Da die ganze Klimawandelgeschichte sowieso allgegenwärtig ist und von den Medien zusätzlich aufgepusht wird, können Wetterereignisse, die vom Durchschnitt abweichen, immer auf diesen abgewetzt werden. Nach dem Motto vieler Bürger war anscheinend früher immer alles Friede-Freude-Eierkuchen und seitdem es den Klimawandel gibt, kann man jedes Unwetter auf diesen schieben. Durch die verzerrte selektive Wahrnehmung und der Präsenz von weltweiten Wetteranomalien in den Medien wird beim Ottonormalverbraucher der Eindruck erweckt, dass der Klimawandel an allen auftretenden Wetterereignissen Schuld ist. Diese Art der Berichterstattung verfälscht aber die allgemeinen Gegebenheiten von Wetter und Klima.

Da wir in einer Welt leben, die größtenteils Meinungsfreiheit zulässt, darf folglich natürlich jeder seinen Stiefel glauben und verbreiten. Zum Problem wird das dann, wenn der Verbreiter irgendeinen Schwachsinn verzapft, welcher relativ eingänig für das Volk ist. Ein Kondensstreifen lässt sich fälschlicherweise nämlich viel leichter erklären, wenn man schreibt, dass Flugzeuge diese manchmal versprühen und dass das giftig ist. Das hat nämlich dann auch gleich eine Alarmwirkung auf den Bürger: "Huch, giftig?!" Sowas bleibt dann natürlich auch bei der Bevölkerung hängen. Und jetzt erklären Sie mal den Leuten die Entstehung von Kondensstreifen mit Physik der Atmosphäre und Thermodynamik. Weil die korrekte Erläuterung jedoch ein breites Spektrum an Vorkenntnissen voraussetzt, wird die wissenschaftliche Erklärung beim Normalbürger kaum Anklang finden bzw. hängenbleiben. Da die wissenschaftliche Erklärung eines Tatbestandes eigentlich immer schwierigier ist als die dazu verbreitete Verschwörungstheroie, findet letztere bei den Leuten auch mehr Affinität. Das führt dann leider dazu, dass die Leute den Verschwörungstheorien wie Chemtrails verfallen, diese dann sektenartig glauben und verbreiten.


Dazu die im Beitrag genannte Recherche (Quelle: Felix Welzenbach: alle paar Jahrzehnte?):

Gab es früher weniger Wetterextreme?

00er

23.8.10F3 -Tornado in Reinhardshain, Hessen
18.1.2007Mind. 3 F3-Tornados während Kaltfrontpassage von Orkan Kyrill
2.10.2006F3-Tornado in Quirla, Thüringen
18.7.2004F3-Tornado in Tönisvorst/NRW
23.6.2004F3-Tornado in Micheln/Sachsen-Anhalt
10.6.2003*F3-Tornado in Acht/Rheinland-Pfalz
16.8.2001F3-Tornado in Spantekow, MeckPomm

80er

21.8.1988F3-Tornado in Bremerhaven, Niedersachsen

70er

24.5.1979F4-Tornado in Bad Liebenwerda, Brandenburg
3.8.1978F3-Tornado in Schechingen, BaWü
5.5. 1973F3-Tornado in Kiel, SH

60er

10.7.1968F4-Tornado in Pforzheim, BaWü
16.9.1964F3-Tornado in Mellendorf, Niedersachsen
16.9.1964F3-Tornado in Schessinghausen, Niedersachsen
15.9.1964F3-Tornado in Brückeburg, Niedersachsen

50er

4.5.1952F3-Tornado in Weende, Niedersachsen
4.5.1952F3-Tornado Seesen, Niedersachsen
11.7.1951F3-Tornado in Hude, Bremen
15.9.1950F3-Tornado Hannover, Niedersachsen

30er

15.7.1936F4-Tornado in Wiepkenhagen, MeckPomm
10.1.1936F4-Tornado in Düsseldorf, NRW
10.1.1936F3-Tornado in Hamm, RP
5.6.1935F3-Tornado in Hetendorf, Niedersachsen
24.4.1935F3-Tornado in Birkigt, Thüringen
29.7.1933F3-Tornado in Pirna, Sachsen
17.6.1931F3-Tornado in Plettenberg, NRW

20er

24.5.1929F3-Tornado in Elstorf, Niedersachsen
4.8.1928F3-Tornado in Mistelbach, Bayern
17/18.6.1927F3-Tornado in Presseck, Bayern
1.6.1927F3-Tornado in Esche, Niedersachsen
1.6.1927F3-Tornado in Auen-Holthaus, Niedersachsen
1.6.1927F3-Tornado in Schepsdorf, Niedersachsen
10.8.1925F3-Tornado in Uetersen, SH
9.9.1924F3-Tornado in Grafenhausen, BaWü
1911-19209 F3-Tornados, 1 F3-4 Tornado

* Das Forschungszentrum zu Tornados im deutschsprachigen Raum wurde erst 2003 gegründet


„Sauberer Himmel“

Im Beitrag Weltuntergang in der Uckermark am 02.07.2012 zeigt „Sauberer Himmel“ Wolkenbilder, die über der Uckermark aufgenommen wurden. Zu sehen ist u. a. eine turbulente rundliche Struktur. Dazu schreibt man:

Hatten Sie früher in Ihrer Kindheit schon einmal einen solchen Himmel gesehen? Die vom System abhängigen Wetterexperten würden uns vermutlich erzählen, da liege "enorme (natürliche) Energie in der Luft". Vom System unabhängige Experten wie der ehemalige US-TV-Meteorologe Scott Stevens würden jedoch mit großer Sicherheit bestätigen, dass hier künstliche elektromagnetische Kräfte (HAARP) auf den Himmel einwirken. Man beachte zum Beispiel den Kreis bzw. Halbkreis (Bilder 1 und 2). Jedenfalls schaut so kein natürlicher Himmel aus.

Das ist wieder in gutes Beispiel, wie die selektive Wahrnehmung genutzt wird.

Wie verhält es sich denn, wenn ein Gewitter im Anzug ist? Manche Leute machen sich nichts daraus und sind ungestört unterwegs (die Folgen sieht man ja daran, dass es immer wieder Tote und Verletzte gibt). Andere Leute stellen fest, dass sich das Wetter verschlechtert und bringen sich in Sicherheit. Aber wer analysiert denn schon die konkreten Wolkenstrukturen bei einem Gewitter - wenn es sich nicht gerade um Meteorologen, Chaser oder andere Beobachter handelt?

Fakt ist: Rundliche Strukturen, wie Halbkreise, Wölbungen, usw. kennzeichnen Schauer, Gewitter und andere Wettererscheinungen. Ist ein Gewitter nicht gerade in ein großes Regengebiet eingebettet, kann man das bei nahezu jedem Gewitter beobachten, das gehört einfach dazu. Das war nie anders und wird auch nie anders sein. Man braucht nur mal im Internet nach Begriffen wie shelf cloud, arcus cloud, whale's mouth zu suchen und wird diese „Halbkreise“ zur Genüge finden - auch viele, die wesentlich bedrohlicher als die über der Uckermark aussehen.

Abgesehen davon besteht auch die Möglichkeit, dass es für die überängstliche Fotografin aus der Uckermark einfach nur bedrohlich aussah, aber das Gegenteil der Fall war. Wenn es sich nämlich um eine Schauerleiche bzw. einen verblichenen Cb (also ein ehemaliges Gewitter) gehandelt hat, war die "Energie" raus.

„Sauberer Himmel“ weist nun aber auf das, was völlig normal ist, hin und wer das noch nie gesehen hat, bestätigt es: Ja, das stimmt ja wirklich, das Runde kann nicht normal sein. Nur: Hätte man früher bei einem solchen Wetter mal genauer zum Himmel geguckt, hätte man das auch früher schon gesehen. So verdummen die Verschwörungstheoretiker mit „Sauberer Himmel“ an der Spitze die Leute, indem sie die selektive Wahrnehmung ausnutzen.

Google-Suche nach shelf cloud
Screenshot: Google-Suche nach "shelf cloud"