Können schon, aber das würden die Triebwerke nicht lange mitmachen. Diese sind äußerst sensibel gegenüber Fremdeinflüssen. Sie bestehen aus vielen
Einzelteilen, die genau aufeinander abgestimmt sind. Hier würden dann mechanische Beschädigungen (Alustaub, Schwefelstaub => Brennkammer, Verdichter, Pumpen) auftreten, wie auch chemische Reaktionen.
Zum Zwecke der Verbrennung wird in einem Strahltriebwerk die zugeführte Luft verdichtet (ja, es ist dort sehr viel Sauerstoff vorhanden)
und es treten Temperaturen bis zu 2200 °C auf. Wie sollten fremde Substanzen das überleben?
Außerdem würden fremde Substanzen den Schub beeinträchtigen, was ganz sicher nicht so optimal wäre - vor allem beim Start.
Abgesehen davon: Wenn das Kerosin wegen der beigemischten Stoffe eine andere Zusammensetzung hätte, hätte es andere Eigenschaften (Brennwert, Dichte). Der Pilot rechnet aber zum Beispiel bei der Ermittlung des Bedarfs für eine bestimmte Reichweite (er muss ja tanken) mit den normalen Werten. Das heißt, dass der Flieger bei einem Mix nicht so lange in der Luft bleiben könnte, die Reichweite also reduziert wäre. Das wäre auch nicht so gut - oder?
Aber der Flieger hat doch sowieso immer zuviel Kerosin an Bord - schon wegen der Sicherheit? Nein. Alles, was getankt wird, ist im Flugzeug und verursacht Gewicht, das auch befördert werden muss. Daraus ergibt sich wieder ein größerer Verbrauch und die Kosten werden dadurch höher. Deshalb ist man zuerst bemüht, gerade so viel zu tanken, dass es den Anforderungen entspricht: Verbrauch beim Taxi, beim Flug, bei einem möglichen Holding, beim möglichen Ausweichen zu einem Alternate und dazu kommt noch eine kleine Sicherheitsreserve. Das war es schon. Eine Ausnahme kann sein, dass das Kerosin am nächsten Flughafen sehr teuer ist. In diesem Fall wird so viel getankt, dass es auch für den Weiterflug reicht, wobei die Kosten dafür geringer sein müssen, als wenn man auf dem „teureren“ Flughafen tanken würde. Man muss immer bedenken: Getanktes Kerosin verursacht Gewicht und damit Kosten.
Wäre das Zeug dem Kerosin zugemischt, würde es auch schon am Boden ausgestoßen werden. Das Flugzeug rollt zur Piste, das Flugzeug ist eine ganze Strecke beim Start auf der Piste unterwegs, das Flugzeug landet und rollt damit ein ganzes Stück auf der Piste und das Flugzeug rollt zum Gate bzw. zu seinem Parkplatz. Ab und zu muss ein Flugzeug auch mal an einem Holding Point mit laufenden Triebwerken warten. In all der ganzen Zeit würde es am Boden die Stoffe hinterlassen und die Stoffe würden bereits hier ihre Wirkung entfalten. Und natürlich könnten diese Stoffe in dem Fall bereits am Boden gemessen werden und die Chemtrail-Gläubigen könnten nicht mehr mit dem Argument kommen, dass eine Messung zu teuer wäre, da sie ja zum Messen in einen Kondensstreifen müssten. Aber selbst eine Probenentnahme in Reisehöhe ist möglich und erschwinglich, wie im Abschnitt Das Vertuschungssystem beschrieben ist.
Optisch kann man ebenfalls wahrnehmen, dass die Kondensstreifen nicht aus dem Versprühen von Chemikalien durch Triebwerke resultieren können.
Jeder versprüht sicher ab und zu mal etwas - und sei es zum Benetzen von Pflanzen. Die Frage ist dabei, die jeder beantworten kann: Wo sieht man den Sprühstrahl am stärksten? Richtig - an der Düse selbst; danach wird der Strahl breiter, die Inhalte verteilen sich in der Luft und werden unsichtbar.
Bei den Kondensstreifen hingegen ist es so, dass man direkt hinter dem Triebwerk zunächst nichts sieht; also da, wo bei einem Sprühen der Strahl am besten sichtbar sein müsste. Erst später, wenn sich die Abgase abgekühlt haben, kondensiert/resublimiert die Feuchtigkeit, so dass sich Tröpfchen bzw. Eiskristalle bilden und die Streifen sichtbar werden.
Allerdings wird durch die Chemtrail-Gläubigen der Abstand des Streifens zum Triebwerk überbewertet. Der muss nicht immer gleich sein, weil auch er von den entsprechenden Bedingungen abhängt. Ist die Luft übersättigt, lauert sie nur auf die Kondensationskeime aus dem Triebwerk und bildet sehr schnell Eis. Das kann auch schon mal am Ende der Tragfläche sein (die Triebwerke sind meist nach vorn versetzt, enden also nicht am Tragflächenende). Ist die Luft trockener, kann es auch mal eine Weile dauern, bis sich der Streifen bildet. Davon abgesehen kommen auch nicht bei allen Flugzeugen die gleichen Abgase heraus.
Ausgerechnet Altnickel lieferte den Beleg dafür mit einem Video, das er in einem Beitrag bei Kerner auf SAT.1 zeigte (http://www.youtube.com/watch?v=ue3UYOlzZMA, bei 00:40).
Dort war natürlich ein Flugzeug zu sehen, das zwei dicke Streifen hinterlässt - darauf konzentrieren sich die Chemtrail-Gläubigen bekanntlich. Aber genau im gezeigten Moment muss sich jemand im Flugzeug die Hände gewaschen haben und bei Airlinern (also nicht nur bei Jets, die die Streifen gewöhnlich hinterlassen) ist es so, dass dieses „graue Wasser“ erwärmt, ausgesprüht und anschließend in der Luft verteilt wird. Es sieht aus, als ob das Flugzeug „pullern“ würde.
Man hat also in Herrn Altnickels Pullerflugzeugvideo genau den Vergleich zwischen tatsächlich Ausgesprühtem und den Kondensstreifen. Danke, Herr Altnickel, für den Beleg, dass die Kondensstreifen nicht durch Sprühen verursacht werden!